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Aus: Ausgabe vom 15.05.2024, Seite 11 / Feuilleton
Film

Heimliche Ausreise

Der iranische Regisseur Mohammed Rassulof, der zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden ist, hat sein Heimatland unerlaubt verlassen. Das teilte die Agentur seines neuen Films am Montag mit. Rassulof ist zu den Filmfestspielen von Cannes eingeladen, die am Dienstag begonnen haben. Dort läuft sein neuer Film im Wettbewerb um die Goldene Palme. Die Filmagentur schrieb, es sei noch unklar, ob er nach Cannes kommen könne, um seinen Film »The Seed of the Sacred Fig« persönlich zu präsentieren. Die Premiere des Films ist für den 24. Mai geplant.

Die Nachricht von seiner heimlichen Ausreise kommt kurz nach seiner Verurteilung zu acht Jahren Gefängnis und Auspeitschung. Vor gut einem Jahr war Rassulof erneut mit einem Ausreiseverbot belegt worden. »Ich bin vor einigen Tagen nach einer langen und komplizierten Reise in Europa angekommen«, zitierte die Agentur ein Statement Rassulofs. »Ich hatte nicht viel Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Ich musste zwischen dem Gefängnis und der Ausreise aus dem Iran wählen. Schweren Herzens entschied ich mich für das Exil. (dpa/jW)

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