Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Sa. / So., 21. / 22. Dezember 2024, Nr. 298
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 15.05.2024, Seite 15 / Antifaschismus

Schoah-Überlebender Ivan Ivanji gestorben

Weimar. Der serbische Schriftsteller und Holocaustüberlebende Ivan Ivanji ist im Alter von 95 Jahren am Donnerstag in Weimar gestorben. Das teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit. Wenige Stunden zuvor hatte er in der Stadt noch an der Eröffnung des neuen Museums Zwangsarbeit im deutschen Faschismus teilgenommen. Der 1929 im Königreich Jugoslawien geborene Ivanji war 1944 als Jude in Novi Sad verhaftet und über Lager in Subotica und Baja am 27. Mai 1944 nach Auschwitz, später ins KZ Buchenwald bei Weimar und mehrere seiner Außenlager deportiert worden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Ivanji als Dolmetscher für die jugoslawische Regierung und den langjährigen jugoslawischen Staatschef Josip Broz Tito tätig. Zwischen 1974 und 1978 war er Botschaftsrat für Kultur und Presse an der jugoslawischen Botschaft in Bonn. Er arbeitete als Journalist, veröffentlichte Gedichte und Romane und übersetzte Werke deutscher Schriftsteller wie Bertolt Brecht, Günter Grass, Max Frisch und Heinrich Böll ins Serbische. Zu seinem Werk zählen unter anderem mehr als ein Dutzend Romane, zuletzt erschienen »Der alte Jude und das Meer« (2023) und »Corona in Buchenwald« (2021). Seit 1992 lebte Ivanji in Wien und Belgrad. (dpa/jW)

Mehr aus: Antifaschismus