Deutlich geringere Steuereinnahmen
Berlin. Bund, Länder und Gemeinden müssen in den nächsten Jahren mit deutlich geringeren Steuereinnahmen rechnen als noch im Herbst vorigen Jahres erwartet. Der Arbeitskreis Steuerschätzung legte am Donnerstag seine Prognose für die Jahre 2024 bis 2028 vor. Demnach sind für den Gesamtstaat in diesem Fünf-Jahres-Zeitraum 80,7 Milliarden Euro weniger zu erwarten. Allein auf den Bund entfallen Mindereinnahmen von 41,6 Milliarden Euro. Für die schwierigen Haushaltsberatungen für 2025 bringt die Steuerschätzung keine Entlastung. Gegenüber der Herbstprognose verbucht der Bund für 2025 ein Minus von elf Milliarden Euro.
»Neue finanzielle Spielräume gibt es absehbar nicht«, erklärte Bundesfinanzminister Christian Lindner. Die Steuerschätzung sei ein Realitätscheck für den Etat 2025. »Wir müssen uns von unrealistischen Wünschen verabschieden und die Konsolidierung des Haushalts vorantreiben«, sagte der FDP-Chef, der bereits seit Wochen auf weitere Kürzungen pocht. (Reuters/jW)
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Leserbrief von Rudi Eifert aus Langenhagen (17. Mai 2024 um 14:09 Uhr)Siehe einer da: Ein FDP-Finanzminister in Geldnöten, der beklagt, dass es keine weiteren finanziellen Spielräume gibt, sprich steuerliche Mehreinnahmen. Die hätte er sehr wohl, wenn er jene entsprechend besteuern würde, die die Wählerklientel dieser Partei darstellt. Doch zum Glück gab es eine Referatsleiterin im Bundesverkehrsministerium, die als Nebenjob – wohl mit Wissen des Finanzministers – Reiche und Superreiche bei Veranstaltungen Tipps zur Steuervermeidung und Armrechnung gegeben hat. Dem kleinen Steuerzahler, der von solchen Privilegien nur träumen kann, muss es wie ein zynischer Schlag ins Gesicht vorkommen, dass eine Mitarbeiterin jener Behörde einer bestimmten Klientel ungestraft Tipps geben durfte. Dass Herr Lindner diese Dame aus der Schusslinie genommen und 'strafversetzt' hat, nachdem ihr Tun öffentlich ruchbar wurde, ist reine Kosmetik gewesen, denn diese Referatsleiterin dürfte lediglich die Spitze des Eisbergs von Mitarbeitern im Ministerium gewesen sein, die als Nebentätigkeit munter das Erbe der Referatsleiterin fortführen. Besonders dreist empfinde ich es, dass der Finanzminister nach wie vor Kürzungen im Etat fordert, was nichts anderes heißt, als vermutlich Ressorts wie das Gesundheitswesen, die Rente, Sozialleistungen, Bürgergeld und dergleichen finanziell zu beschneiden. Eine Bemerkung zum Schluss: Geschätzt wird, dass durch die Beratung dieser Referatsleiterin Steuern in Höhe von 23 Mrd. Euro am Fiskus vorbeigeschleust wurden. Eine erkleckliche Summe, auf die – zu Lasten der Geringverdienenden in diesem Land – Herr Lindner großzügig verzichtet. Eine Volkspartei, als die sich die FDP wohl sieht, schaut anders aus.
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