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Aus: Ausgabe vom 28.05.2024, Seite 6 / Ausland
Peru

90 Prozent gegen Boluarte

Peruanische Putschpräsidentin in Umfragen am Tiefpunkt
Von Volker Hermsdorf
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Hunderte demonstrieren gegen Präsidentin Dina Boluarte (Lima, 5.4.2024)

Perus Putschpräsidentin Dina Boluarte hat in der jüngsten Meinungsumfrage mit einer Ablehnung von über 90 Prozent den Tiefpunkt ihrer bisherigen Amtszeit erreicht. Nicht einmal fünf Prozent der Bevölkerung unterstützen ihre ultra­rechte Regierung. Doch trotz strafrechtlicher Ermittlungen gegen Boluarte und zahlreicher Skandale sitzen die von den wirtschaftlichen Eliten des Landes und Washington unterstützten Machthaber fest im Sattel.

Dabei ist die politische und wirtschaftliche Situation des Landes »schlimmer als je zuvor, und die Krise verschärft sich«, fasste die Tageszeitung La República am Sonntag die Ergebnisse einer in ihrem Auftrag durchgeführten Umfrage des Instituts für Peruanische Studien (IEP) zusammen. Danach gaben 72 Prozent der Peruaner an, dass die wirtschaftliche Lage schlechter ist als vor einem Jahr, und 55 Prozent der Befragten fürchten, dass sich die Krise in den nächsten zwölf Monaten weiter verschlechtern wird. Ein weiterer Grund für die zunehmende Ablehnung des Regimes sind die sich seit dem Putsch gegen den linken Präsidenten Pedro Castillo vom 7. Dezember 2022 häufenden Skandale. 50 Prozent der Bürger glauben, dass die Regierung Boluarte korrupter ist als ihre Vorgänger; 42 Prozent gaben an, dass sie genauso korrupt sei wie frühere Regierungen.

Wie zur Bestätigung kündigte die Staatsanwaltschaft am Sonntag an, die Ermittlungen gegen Boluarte in einem als »Rolexgate« bekanntgewordenen Fall wegen passiver Bestechung und unrechtmäßiger Bereicherung auszuweiten. Erst in der vergangenen Woche hatte der Nationale Justizrat (JNJ) in einem anderen Fall Generalstaatsanwältin Patricia Benavides ihres Amtes enthoben. Auch gegen die einstige enge Vertraute von Boluarte wird unter anderem wegen Korruptionsvorwürfen ermittelt. Während die Bevölkerung das Putschistenregime mit großer Mehrheit ablehnt, warnte die Chefin des US-Südkommandos, General Laura Richardson, am Freitag in Panama-Stadt vor Militärkommandeuren und Offizieren aus Peru vor einer »Krise für die Demokratie in der Region«. Deshalb müssten die Militärs sich »gemeinsam für eine freie, sichere und prosperierende westliche Hemisphäre« einsetzen, forderte sie.

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