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Aus: Ausgabe vom 03.06.2024, Seite 8 / Abgeschrieben

Berlin: Tausende demonstrieren für Wende in der Wohnungspolitik

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Unter dem Slogan »Die Miete ist zu hoch!« zogen am Sonnabend mehrere tausend Demonstranten mit der Forderung nach einer radikalen Wende in der Wohnungspolitik durch das Zentrum von Berlin. In einer Pressemitteilung der Veranstalter heißt es:

Aufgerufen zu der Demonstration haben rund 200 Mieteninitiativen, Gewerkschaften und politische Gruppen, die sich zum Bündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn zusammengeschlossen haben. Die Forderungen des Bündnisses sind unter anderem die Einführung eines bundesweiten Mietendeckels, die Umsetzung des Volksentscheids »Deutsche Wohnen & Co. enteignen«, sowie das Verbot von Eigenbedarfskündigungen und Zwangsräumungen.

»Unsere Demonstration ist ein voller Erfolg. Wir sind sehr glücklich über die Tausenden Berliner*innen, die gemeinsam mit uns auf der Straße sind, um deutlich zu machen: Es muss sich dringend etwas ändern! Damit Berlin unser Zuhause bleibt und eine für alle bezahlbare Stadt wird, müssen Landes- und Bundespolitik endlich die Lösungen umsetzen, die seit langem auf dem Tisch liegen«, sagt Sandra Koch, Sprecherin des »Bündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn«. (…)

Das Bündnis sieht demnach trotz der erfolgreichen Demonstration weiterhin große Herausforderungen für Mieter*innen. »Wir haben heute Kraft gesammelt. Aber schon morgen geht unsere Arbeit weiter. Denn wenn wir uns nicht gemeinsam wehren, werden die Mieten gnadenlos erhöht, unsere Wohnung nicht instand gehalten und schlimmstenfalls folgen Verdrängung und Zwangsräumung. Wir Mieter*innen können uns nur gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn wehren und für eine andere Wohnungspolitik kämpfen, wenn wir uns zusammentun«, so Koch abschließend.

Die Bundesregierung erlaubt der Ukraine, aus Deutschland gelieferte Waffen für Angriffe auf Ziele in Russland zu nutzen. Dazu erklärten Janine Wissler und Martin Schirdewan, die Vorsitzenden der Partei Die Linke, und Heidi Reichinnek und Sören Pellmann, die Vorsitzenden der Gruppe Die Linke im Bundestag am Freitag:

Die Freigabe deutscher Waffen für Angriffe auf russisches Gebiet bedeutet eine Zäsur in der Außenpolitik. Mit dieser Freigabe überschreitet Olaf Scholz eine rote Linie, die niemals hätte überschritten werden dürfen. Der selbst ernannte Friedenskanzler und mit ihm die ganze Bundesregierung begeben sich auf einen Weg, der eine enorme Eskalationsgefahr bedeutet und schlimmstenfalls in einen großen Krieg über die Ukraine hinaus führen kann. Jeder Einschlag von deutschen oder anderen westlichen Raketen auf russischem Gebiet vergrößert die Gefahr für den Frieden und die Sicherheit in ganz Europa. So werden wir alle zu Geiseln einer Politik, die der Logik von Eskalation und Krieg folgt.

Der völkerrechtswidrige Einmarsch russischer Truppen hat diesen Krieg ausgelöst und ist somit verantwortlich für das sinnlose Sterben. Die letzten Jahre haben gezeigt: Wir helfen den notleidenden Menschen in der Ukraine nicht, wenn dieser Krieg weiter eskaliert und noch mehr Waffen geschickt werden, denn es ist zu befürchten, dass Russland um so unerbittlicher zurückschlagen wird. Die Ukraine hat viele westliche Waffensysteme erhalten, keines hat den Krieg beendet, sondern ihn noch blutiger und verlustreicher gemacht.

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  • Leserbrief von Andrej Reder (5. Juni 2024 um 11:35 Uhr)
    »Der völkerrechtswidrige Einmarsch russischer Truppen hat diesen Krieg ausgelöst(?) und ist somit verantwortlich (?) für das sinnlose Sterben.« Das äußert nicht etwa ein Erstklässler, der es nicht anders wahrnimmt, sondern das Spitzenquartett der Linkspartei, dem es offensichtlich verborgen geblieben ist, dass das sinnlose Sterben in der Ukraine bereits seit 2014 anhält und hauptverantwortlich dafür ein Land ist, das sich immer noch für den Welt-Hegemon hält. Wie kann man sich so realitätsverweigernd verhalten?
  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Stephan K. aus Neumarkt i.d.OPf. (3. Juni 2024 um 07:33 Uhr)
    Der Linke Vorstand spricht sich gegen den Einsatz deutscher Waffen auf russischem Gebiet aus. So weit, so gut. Wieder einmal fehlen die wichtigsten Forderungen: Sofort Verhandeln! Sofortiger Stopp jeder Waffenlieferung! Beendet den Krieg! Aufruf zum Aufbau einer starken Antikriegs- und Friedensbewegung. Die rote Linie ist die Beteiligung an einem Krieg gegen Russland. Die ist lange überschritten. Wir lesen weiter in der Erklärung: »Jeder Einschlag von deutschen oder anderen westlichen Raketen auf russischem Gebiet vergrößert die Gefahr für den Frieden und die Sicherheit in ganz Europa. So werden wir alle zu Geiseln einer Politik, die der Logik von Eskalation und Krieg folgt.« Welch eine Fehlwahrnehmung der Realität. Frieden und Sicherheit in Europa sind seit mehr als zwei Jahren Vergangenheit. Wir sind (nicht werden) alle Geiseln der Kriegstreiber, der hiesigen und US-Kriegstreiber. Wir befinden uns im Vorlauf des dritten großen Krieges unter dem Vorzeichen des drohenden Atomkrieges, einen Vorlauf, den wir möglicherweise noch stoppen können. Besonders gut sind die Chancen bisher nicht. Es gibt – bis auf die Ablehnung der neuesten Eskalationsstufe – nicht eine einzige Forderung an die Adresse, für die die hiesige Linkspartei zuständig ist. Stattdessen, gebetsmühlenartige Wiederholung, die Phrase der Herrschenden vom »russischen Angriffskrieg«. Die in dieser Form ohne ihre Vorgeschichte falsch ist und lediglich der Legitimation der weiteren Eskalation des Krieges dient.

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