75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Dienstag, 2. Juli 2024, Nr. 151
Die junge Welt wird von 2819 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Aus: Ausgabe vom 03.06.2024, Seite 14 / Leserbriefe

Aus Leserbriefen an die Redaktion

jW_Leserbriefe_Standart.jpg

Es menschelt

Zu jW vom 29.5.: »Das langweilige Zentralorgan«

Frank Schumann hat einen ebenso interessanten wie aufschlussreichen Beitrag zum 30. Todestag von Erich Honecker geschrieben. Er zeigt darin wichtige menschliche Seiten Honeckers auf, die gern von seinen politischen Gegnern ignoriert und ausgeblendet werden. Seine bedeutsame Rede in dem gegen ihn und andere Mitglieder des Politbüros geführten Prozess wird die Zeiten überdauern und untrennbar mit der politischen Strafverfolgung von DDR-Hoheitsträgern nach 1990 verbunden bleiben.

Ralph Dobrawa, Gotha

Späte Erkenntnis

Zu jW vom 29.5.: »Das langweilige Zentralorgan«

Frank Schumann gilt mein herzlicher Dank für den sehr lesenswerten Artikel. Der Einsatz Erich Honeckers für den Frieden war beispielhaft. Die heutige Zeit bräuchte mehr Männer und Frauen wie ihn. Aber jetzt haben Pistolius, Zack-Zimmermann und Konsorten ihre große Stunde. Von einer ganz großen Koalition wird die Bevölkerung indoktriniert, kriegstüchtig zu werden. Feststellen muss man, dass es bei einem Großteil unserer Mitbürger Wirkung zeigt; entweder folgen sie den »Argumenten« unserer Regierung, oder sie sind in einem Maße desinteressiert, dass einem angst und bange werden kann. Auch die vergleichende Voraussicht Erich Honeckers schon Anfang der 90er Jahre, dass die »Ossis« mit der Zeit erkennen werden, dass das Leben in der DDR sorgloser war und die DDR-Bürger umsorgt waren, ist etwas, was viele Menschen erst im Laufe der Jahre feststellen mussten. Ich muss mich auch immer wieder wundern, mit welcher Chuzpe der Westen von den Ossis erwartet, dass wir doch nun endlich unseren Platz in der besten aller Demokratien finden und die Einheit bejubeln sollen. Glauben die Leute an maßgeblicher Stelle etwa, wir hätten die feindliche Übernahme mit ihren zum Teil gravierenden Ungerechtigkeiten so einfach vergessen, oder wir würden die Häme, die jeden Tag auch nach mehr als 30 Jahren über die DDR und ihre Bürger ausgegossen wird, einfach so wegstecken? Nun, immer schreibt der Sieger die Geschichte, aber es ist noch nicht aller Tage Abend!

Christel Harke, Aschersleben

Blut klebt am Geld

Zu jW vom 31.5.: »›Der BVB steht jetzt für Rüstung und Krieg‹«

Seit 120 Jahren beteiligt sich Borsig/Rheinmetall an schwersten Kriegsverbrechen. Im Zweiten Weltkrieg schritten den Blitzkriegern die Konzernvertreter hinterher, um Stahlwerke und andere Betriebe zu arisieren und zu rauben und 15 Millionen Zwangsarbeiter ins Reich zu holen, auf dass sie als Sklaven u. a. für Rheinmetall arbeiteten. Viele wurden durch Arbeit vernichtet. Allein die Reichswerke Hermann Göring (Dachkonzern für Rheinmetall) versklavten 300.000 sogenannte Ostarbeiter. Viele tausend Sklaven schufteten an anderen Rheinmetall-Standorten. Wir haben viel zu lange unkritisch auf den Namen Borsigplatz gesehen, und nun müssen wir endlich sehr kritisch auf den Namen des neuen BVB-Sponsors Rheinmetall sehen. Geplant ist der zusätzliche Freispruch für die Kriegsgewinnler – mittels Fusion von Rheinmetall und dem BVB. Werden die Trikots der Fußballspieler und der Fans demnächst mit Panzern geschmückt werden? Wird im Stadion fürs Sterben geworben? Soll der Heinrich-Czerkus-Lauf, den es jeden Karfreitag als Lauf für den Frieden gibt, dann in Rheinmetall-Lauf für den Krieg umbenannt werden? Wir brauchen eine große Anklage entsprechend der Forderung im Buchenwald-Schwur: Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht. Dies, damit im Interesse der Millionen Opfer Recht gesprochen wird. Und ihr Spruch kann nur lauten: Schuldig! Den Schuldigen muss das Handwerk gelegt werden.

Ulrich Sander, Dortmund

Mangelnde Analyse

Zu jW vom 29.5.: »Keine Naturkatastrophe«

Die Interessen des US-amerikanischen Imperialismus zu analysieren, ist eine Sache, die revolutionäre Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens als reine Marionetten der US-Interessen zu präsentieren, eine ganz andere. Die dortigen Rätestrukturen, die dem Sowjetsystem von 1917 nicht unähnlich sind, versuchen, die sich widersprechenden imperialistischen Interessen der USA, Russlands, der Türkei und anderer Akteure auszunutzen, um ihr Projekt trotz fast kompletten Embargos weiter umzusetzen und zu entwickeln (vgl. die frühe Kooperation der RSFSR bzw. UdSSR mit dem Deutschen Reich nach 1918). Eine marxistische Analyse darf das nicht verschweigen.

Reinhard Jung, per E-Mail

Scharfe Analyse

Zu jW vom 23.5.: »75 Jahre Entfesselungskunst«

Ein glänzend geschriebener Abriss der deutschen Nachkriegsgeschichte! Von Georg Fülberth haben wir nichts anderes erwartet. Er bettet die juristische Verunstaltung des Grundgesetzes ein in die ökonomisch-politische Entwicklung des Landes, dem nur noch die atomare Verfügungsmacht fehlt, ein echter Imperialismus zu sein. Die politischen Eliten und große Teile des Volkes gieren danach. Alle Humanisten wünschen sich hier einen Stopp. Eine Niederlage der NATO in der Ukraine wäre ein großer Schritt. Das könnten auch ein Waffenstillstand und ein Einfrieren des Kriegs sein

Paul Vesper, Aachen

»Wertvoller Zeitgenosse«

Zu jW vom 23.5.: »›Ich war zu milde‹«

Dieter Frielinghaus war ein großartiger Mensch. Ein guter Christ, wie er im Buche steht, wenn man es denn an den richtigen Stellen aufschlägt und mit dem Herzen zu lesen versteht. Einer, der nie Genosse war und doch als ein unendlich treuer und wertvoller Zeitgenosse in Erinnerung bleiben wird. Ihm kann sein Gott mit bestem Gewissen gnädig sein.

Joachim Seider, Berlin

Allein die Reichswerke Hermann Göring (Dachkonzern für Rheinmetall) versklavten 300.000 sogenannte Ostarbeiter. Viele tausend Sklaven schufteten an anderen Rheinmetall-Standorten.

Großes Kino für kleines Geld!

75 Augaben für 75 €

Leider lässt die Politik das große Kino vermissen. Anders die junge Welt! Wir liefern werktäglich aktuelle Berichterstattung und dazu tiefgründige Analysen und Hintergrundberichte. Und das zum kleinen Preis: 75 Ausgaben der gedruckten Tageszeitung junge Welt erhalten Sie mit unserem Aktionsabo für nur 75 €!

Nach Ablauf endet das Abo automatisch, Sie müssen es also nicht abbestellen!