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Aus: Ausgabe vom 08.06.2024, Seite 14 / Leserbriefe

Aus Leserbriefen an die Redaktion

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Bilanzfälscher

Zu jW vom 1./2.6.: »Schuldig in allen Punkten«

Unter den geprüften Bilanzbuchhaltern und Bilanzbuchhalterinnen gibt es den Spruch: Traue keiner Statistik oder keiner Bilanz, die du nicht selbst gefälscht hast.

Donald Trump ist der größte Bilanzfälscher aller Zeiten und ein charakterloser Straftäter, der besonders gern alternative Wahrheiten in Umlauf bringt. Im Gerichtssaal hat er seine Maske fallengelassen, den Richter und die Geschworenen bedroht, das sagt allein alles. Trump ist ein Schauspieler, kein ehrlicher Präsidentenkandidat. Er will damit lediglich seine Haut retten. Durch Zahlung von 130.000 US-Dollar Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels versuchte er bei der Präsidentschaftswahl 2016 seine Aussichten auf einen Erfolg zu verbessern. Strafrechtlich hat Trump den Geldfluss unrechtmäßig verbucht. Trump soll also Unterlagen manipuliert haben, um den wahren Grund der Finanztransaktion zu verschleiern und natürlich die Wähler und Wählerinnen zu täuschen. Die Behauptung Trumps, es wären gewöhnliche Anwaltshonorare, ist eine glatte Lüge. Der Lügenbaron von New York ist komplett aufgeflogen. So wie er sich nach dem Urteilsspruch der Jury aufführte, kann sicher nur eine Einweisung in die Forensik ihn davor bewahren, sich selbst und anderen Schaden zuzufügen.

Die Republikaner werden sich nach dem historischen Urteil gegen den ehemaligen Präsidenten in jeder Beziehung völlig unglaubwürdig machen. Der Makel eines verurteilten Straftäters wird für immer an Trump und an den ihn weiter unterstützenden Republikanern hängenbleiben und diese politisch in die Bedeutungslosigkeit befördern. Man kann den Wählern nicht täglich neue politische Märchen erzählen, die absolut nichts mit der Wahrheit zu tun haben. Kein Mensch steht über dem Gesetz, weder in den USA noch in Deutschland.

Klaus Jürgen Lewin, Bremen

Sein Name ist Heinz

Zu jW vom 30.5.: »Der Freiherauskommunist«

Ingar Soltys Würdigung zu Dieter Süverkrüps 90. Geburtstag – »Der Freiherauskommunist« – hat mich, der ich mich schon seit mehr als einem halben Jahrhundert mit dem politischen Lied beschäftige, wirklich beeindruckt: gründlich recherchiert, (…) ohne Schaum vor dem Mund, und dies hat in mir vielerlei persönliche Begegnungen – auch mit Süverkrüp – wiedererweckt.

Um so ärgerlicher, wenn dann in einer Kleinigkeit geschludert wurde: Der Düsseldorfer DKP-Funktionär, mit dem Dieter Süverkrüp und Peter Maiwald zusammenarbeiteten und mit dem mich viele Jahre gemeinsame Aktivitäten verbinden, hieß »Heinz« und nicht »Hans« Blumenthal. Trotzdem: Herzlichen Glückwunsch an Ingar Solty zu seinem Artikel – und natürlich auch Dieter Süverkrüp zum 90.

Volker Rohde, Bonn

Verkehr und Konversion

Zu jW vom 1./2.6.: »Handelskrieg gefährdet Verkehrswende«

Man sollte die Frage stellen, welche Verkehrswende gefährdet wird: die sinnvolle oder die sinnlose? Die sinnvolle findet nicht statt, also kann es nur die sinnlose sein. Sinnvoll wäre: den öffentlichen Verkehr fördern (Bahn, Bus, Fahrrad, flexible regionale Kleinangebote, Mitfahrzentralen etc.). Da geschieht so gut wie nichts. Die Verlagerung des Individualverkehrs vom Verbrenner zum Batterieverbraucher ist so illusorisch wie hirnverbrannt. Allerdings dürften die Chinesen relativ schnell zur Stelle sein und entsprechende Verkehrsmittel anbieten. Man sehe sich zum Beispiel deren Aktivitäten bezüglich Hoch-/Höchstgeschwindigkeitszügen an. Mit denen will man Flugzeuge ersetzen. Die Debatte über Rüstungskonversion war gestern (heute wäre sie noch dringender), eine Konversionsdebatte zur Kfz-Industrie gibt es vielleicht im kleinsten Kreis (dem die jW anscheinend nicht angehört).

Heinrich Hopfmüller, Stadum

Taktischer Zug

Zu jW vom 31.5.: »Geschichtsvergessener des Tages: Narendra Modi«

Mahatma Gandhis Idealismus hat die Welt nachhaltig beeinflusst und bleibt ein unverzichtbarer Teil des kollektiven historischen Gedächtnisses. Gandhis Prinzipien der Gewaltlosigkeit und des zivilen Ungehorsams haben Bewegungen auf der ganzen Welt inspiriert und tun dies weiterhin. Modis Versäumnis, die historische Bedeutung Gandhis anzuerkennen, ist nicht nur eine Missachtung der indischen Tradition, sondern auch eine Verfehlung gegenüber den Idealen, die viele Inder – und Menschen weltweit – weiterhin hochhalten. Der Versuch, Gandhis Einfluss herunterzuspielen, scheint ein taktischer Zug im politischen Spiel zu sein, der jedoch auf lange Sicht dem Ansehen des Landes schaden könnte. Indien und seine Führung sollten stolz auf ihre historischen Persönlichkeiten sein und deren Vermächtnis ehren, anstatt es für kurzfristige politische Vorteile zu verzerren. Modi mag ein pragmatischer Politiker sein, aber Pragmatismus darf nicht zur Geschichtsvergessenheit führen. Denn das, was Mahatma Gandhi erreicht hat, übersteigt den bloßen Erfolg in der Politik – es umfasst eine Vision von Frieden und Gerechtigkeit, die auch heute noch relevant und inspirierend ist. Indien verdient eine Führung, die seine Geschichte respektiert und die Lektionen daraus in die Gegenwart und Zukunft trägt. Denn nur durch das Verständnis und die Wertschätzung unserer Vergangenheit können wir die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft meistern.

Istvan Hidy, Stuttgart

Der Makel eines verurteilten Straftäters wird für immer an Trump und an den ihn weiter unterstützenden Republikanern hängenbleiben.

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