Medienskandal um Washington Post
Washington. Um die Washington Post spinnt sich nach dem überraschenden Abgang von Chefredakteurin Sally Buzbee Anfang vergangener Woche ein Medienskandal. Buzbee hatte auf Berichterstattung über Anschuldigungen gegen den neuen Herausgeber des US-Hauptstadtorgans, Will Lewis, bei der Aufklärung des Hackerskandals um Medienmonopolist Rupert Murdoch im Jahr 2011 bestanden und das Blatt nach Lewis’ Ablehnung verlassen.
NPR-Reporter David Folkenflik berichtete daraufhin, Lewis habe ihm bereits vor seinem Amtsantritt bei der Washington Post ein Exklusivinterview über die Zukunft der Zeitung angeboten, würde Folkenflik einen Bericht zu den Vorwürfen gegen ihn fallen lassen. Lewis’ Reaktion, der NPR-Reporter sei »ein Aktivist, kein Journalist«, und habe Inhalte eines vertraulichen Gesprächs öffentlichgemacht, wurde anschließend von Folkenflik bestritten, berichtete etwa Politico.
Lewis war seinerzeit als Chef von Murdochs News Group Newspapers mit der Aufklärung des Abhörskandals beauftragt worden und wird von prominenten Betroffenen, unter anderem dem britischen Kronprinzen Harry, beschuldigt, »eine Rolle beim Löschen von Millionen potentiell belastender E-Mails gespielt« zu haben, wie der britische Guardian vergangene Woche berichtete. Buzbee und Lewis waren demnach Mitte Mai über Berichterstattung zu Lewis Rolle in dem Abhörskandal in Streit geraten. (jW)
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