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Die junge Welt wird von 2974 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 15.09.2004, Seite 5 / Aktion

Neues Format

Achtung, Baustelle: Vorwärts zum 20. September

Die Planung für die ersten junge Welt-Ausgaben im größeren Format ist abgeschlossen. Am Sonnabend und Sonntag arbeitet die jW-Mannschaft an der ersten regulären Ausgabe.

Im Verlag und in der Redaktion verabschieden sich die meisten mit einem weinenden und einem lachenden Auge von dem bisherigen Format. Es war praktisch und eine einmalige Erscheinung auf dem Tageszeitungsmarkt. Derzeit versuchen die Chefs der Medienkonzerne angesichts von Geldmangel unter Lesern und schwindendem Interesse an ihren Produkten auf kleinere Formate umzusteigen, während die junge Welt ein wenig zulegt. Für jW scheint uns das ein gutes Zeichen zu sein, auch wenn die Umstellung, durch eine jW-typische Zwangslage herbeigeführt wurde. Ende vergangenen Jahres – wir hatten gerade den auch nicht freiwillig veranstalteten Umzug hinter uns – verschwand die Tribüne-Druckerei in Berlin-Treptow, die jahrelang junge Welt gedruckt hatte. Es handelte sich um einen der üblichen Ausschlachtungs- und Verschiebungsvorgänge, wie sie seit 1990 im Osten Deutschlands Millionen Menschen zu jenen Lebensverhältnissen verholfen haben, von denen der Bundespräsident gerade schwärmte. Für uns bedeutete das: Die junge Welt erschien Anfang Januar einige Tage nicht, konnte dann flugs und dankenswert bei der Märkischen Verlags- und Druckgesellschaft in Potsdam untergebracht werden – aber nur provisorisch, schon wegen der Kosten. Das preisgünstigste Angebot kam von der Uniondruckerei in Berlin-Lichtenberg, wo die junge Welt ab 19. September gedruckt wird, allerdings in dem einzigen Format, das dort gedruckt werden kann. Alle anderen Angebote zum Druck des bisherigen Formats waren für uns unbezahlbar. Wir nutzen die Chance, mehr aus dieser Zeitung zu machen. Ab Montag gilt es.

Verlag und Redaktion

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!