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Aus: Ausgabe vom 22.06.2024, Seite 1 / Inland
Arbeit versus Kapital

Entgeltplus für Kaufkraft

Regionale Kommissionen der IG Metall beschließen Tarifforderungen. Azubis jobben oft nebenher
Von Oliver Rast
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Das Ziel von IG-Metall-Chefin Christiane Benner (M.): Mehr Patte ins Portemonnaie (Frankfurt am Main, 17.6.2024)

Das geht alles seinen gewerkschaftlichen Gang. Am Montag hatte der Vorstand der IG Metall (IGM) in Frankfurt am Main seine Forderungsempfehlung für die anstehende Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie ab Mitte September verkündet; am Freitag zogen die regionalen IGM-Tarifkommissionen mit ihren Beschlüssen nach. Die Gewerkschafter fordern ein Entgeltplus von sieben Prozent für die Kaufkraft, 170 Euro mehr für Auszubildende und eine »soziale Komponente« für untere Entgeltgruppen bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das deckt sich mit der Empfehlung von IGM-Chefin Christiane Benner – und bedeutet: Die Frage von mehr Geld im Beutel wird bei den Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag im Vordergrund stehen.

Denn die Beschäftigten brauchten einen spürbaren Lohnsprung, um Preissteigerungen auszugleichen, sagen Metaller. »Die Inflationsausgleichsprämie 2022 war ein einmaliger Effekt, die Lebenshaltungskosten aber bleiben hoch und steigen weiter«, wurde Bayerns IGM-Bezirksleiter Horst Ott am Freitag in einer Mitteilung zitiert.

Der IGM-Forderungskatalog sei das Ergebnis der größten Beschäftigtenbefragung in der Geschichte der Gewerkschaft, sagte Mike Schürg am Freitag jW. Allein in NRW hätten sich daran rund 52.000 Kollegen beteiligt, so der Pressesprecher des IGM-Bezirks an Rhein und Ruhr. Und nicht von ungefähr rücken Azubis in den Fokus. Jeder dritte in Ausbildung müsse zur Zeit nebenher jobben, um über die Runden zu kommen. Das ist im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen nicht anders, bestätigte der regionale IGM-Sprecher Markus Sievers gleichentags im jW-Gespräch. Das habe nicht nur etwas mit der Wohnungsmisere und horrenden Mieten zu tun. Hinzu komme, dass Auszubildende im Schnitt älter geworden seien. »Klar, es gibt noch 16- und 17jährige«, weiß Sievers, »aber viele sind zwischen 19 und 21 Jahren.« Sie befinden sich in einer anderen Situation, leben oft nicht mehr bei den Eltern, sind eigenständiger. Damit steigen auch die Kosten für den Lebensunterhalt.

Zurück zur Gewerkschaftsroutine: Die finalen, bundesweiten Forderungen beschließt und verkündet der IGM-Vorstand am 9. Juli.

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