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Aus: Ausgabe vom 27.06.2024, Seite 1 / Ausland
Pressefreiheit

Assange endlich zu Hause

Bekenntnis zum Journalismus. Strafe abgesessen. Sieg der Solidaritätsbewegung
Von Dominik Wetzel
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Happy End: In Canberra wurde die Assange-Familie wieder vereint. Das Paar hatte im Gefängnis geheiratet (26.6.2024)

Als sie den Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks verurteilte und wegen seiner bereits abgesessenen Zeit auf freien Fuß setzte, sagte die US-Richterin Ramona V. Manglona: »Es scheint, als würde dieser Fall hier mit mir in Saipan enden«. Das den Planeten umspannende Justizspektakel hatte am Montag morgen begonnen, nachdem Julian ­Assange in London entlassen wurde und führte über die US-amerikanischen Pazifikinsel nördlich von Guam schließlich bis nach Australien.

Die Verteidigung hatte einen Deal mit der Anklage erzielt. Assange bekannte sich in einem Punkt der Verschwörung zur Beschaffung und Weitergabe von als geheim eingestuften Dokumenten für schuldig. »Als Journalist habe ich meine Quelle ermutigt, Informationen zu liefern, die als geheim galten, um sie zu veröffentlichen«, erklärte er laut Reuters vor Gericht. Das Spionagegesetz sei im Widerspruch mit dem Grundrecht der Pressefreiheit, »aber ich akzeptiere, dass es schwer wäre, unter diesen Bedingungen einen solchen Fall zu gewinnen«.

»Das Gericht hat festgestellt, dass durch Herrn Assanges Veröffentlichungen kein Schaden entstanden ist«, verkündete sein Anwalt Barry Pollack vor dem Gerichtsgebäude. Diese »wurden von den größten Medien des Planeten zitiert, und wir wissen, dass sie wichtige Informationen enthüllten. Das nennt man Journalismus. Die Vereinigten Staaten haben das bestraft.«

Um ca. 19.30 Uhr australischer Ortszeit entstieg Assange in Canberra dem Flugzeug als freier Mann. In einem Telefonat mit dem australischen Premierminister Anthony Albanese dankte er diesem für seine diplomatischen Bemühungen und sagte: »Sie haben mein Leben gerettet«, wie die Anwältin Jennifer Robinson am Mittwoch erklärte.

Gerichtet an die internationale Solidaritätsbewegung erklärte seine Frau, Stella Assange: »Es hat Millionen von Menschen gebraucht, es hat Leute gebraucht, die hinter den Kulissen gearbeitet haben, Menschen, die auf den Straßen protestiert haben, tage-, wochen-, monate- und jahrelang, und wir haben es geschafft«. An diesem Donnerstag soll Assange eine Pressekonferenz abhalten.

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