Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Montag, 23. Dezember 2024, Nr. 299
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Aus: Ausgabe vom 20.09.2004, Seite 1 / Aktion

junge Welt ab heute im größeren Format

Die kleinste überregionale Tageszeitung verändert ihr Aussehen und bleibt sich treu

Liebe Leserinnen und Leser! Die erste Junge Welt am 12. Februar 1947 wurde im sogenannten Berliner Zeitungsformat gedruckt. Zu ihm kehren wir ab heute zurück. Der Anlaß für die Umstellung war unerfreulich: Unsere Druckerei wurde Ende vergangenen Jahres sehr plötzlich geschlossen. Erfreulich waren die engagierte Hilfe und das günstige Angebot von der Union-Druckerei in Berlin-Prenzlauer Berg, die allerdings nur im Berliner Format druckt.

Seit März diskutierten wir, wie wir die Chancen, die eine Umstellung bietet, am besten nutzen. Wir wollen unser Profil schärfen, Stärken ausbauen und Schwächen reduzieren. Uns bestärken die Kriege nach innen und nach außen in der Auffassung, daß diese Welt verändert werden muß, und daß eine Zeitung wie die junge Welt zukünftig noch mehr gebraucht wird als bisher – als Informations- und Vernetzungsorgan jener, die gegen den Lauf der Dinge angehen.

Die junge Welt im neuen alten Format wird mehr Nachrichten enthalten als bisher. Täglich finden Sie zukünftig auf Seite 3 den »Schwerpunkt« mit Hintergrundartikeln, die durch Interviews oder Dokumente ergänzt werden. Die »ansichten« rücken auf die Seite 8, auf die leicht greifbare Rückseite des ersten »Buches« der Zeitung. Täglich wechseln werden die Themen auf der Seite 15: Politisches Buch, Betrieb und Gewerkschaften, Antifa, Wissenschaft, Feminismus und Geschichte. Alle Seiten bieten zukünftig mehr Text, neu sind Rubriken wie Wetterbericht, Fernsehtips und tägliche Veranstaltungshinweise.

Als die Junge Welt am 3. Januar 1950 zum erstenmal ihr Aussehen änderte, erklärte die Redaktion: »Niemand in der Redaktion oder im Verlag ist der Auffassung, daß damit die Grenze der Verbesserungsmöglichkeiten erreicht ist und daß es nunmehr an der Zeit wäre, sich auf den erworbenen Lorbeeren auszuruhen. Im Gegenteil, die Redaktion wird weiterhin ihre ganze Kraft daransetzen, die Zeitung immer und immer mehr zu verbessern.« Wir freuen uns auf Ihre Meinungen, Hinweise und Kritiken.

Verlag und Redaktion

* Siehe auch Gespräch mit Geschäftsführer Dietmar Koschmieder

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!