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Aus: Ausgabe vom 03.07.2024, Seite 16 / Sport

Heiße Phase

Von André Dahlmeyer
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Wegen Lautaro Martínez nur noch zweite Spitze: Argentiniens Julián Álvarez (l.) im Spiel gegen Chile (25.6.2024)

Einen wunderschönen guten Morgen! Eurocopa und Copa América gehen in ihre finale Phase. In Europa schafften es drei der Viertelfinalisten von 2021 wieder in diese Instanz: die Schweiz, Spanien und England. Es fällt auf, dass sie alle ihren Stiefel abspulen und also einen Plan haben, der nicht verhandlungsfähig ist. In der Regel gewinnt man so. Klappt es nicht, geht man wenigstens aufrecht unter. Der Stil dieser drei könnte unterschiedlicher nicht sein. Die Liebe zur Null hinten, die das Turnier wohl entscheiden wird, haben die eidgenössischen Jungs von Murat Yakın erst im Achtelfinale entdeckt. So eliminierten sie den Titelverteidiger. Die Engländer kicken so schrecklich wie noch nie, das riecht nach Krönung. 2004 passierte schon mal so ein Unfall mit König Otto. Deutschland wird übermorgen in Stuttgart gegen die Stiertöter eine Lektion erhalten, die sich gewaschen hat. Dafür, dass dennoch weiter emsig Deutsch gesprochen wird, werden wohl am Dienstag die Österreicher gesorgt haben – ohne ihren gelbgesperrten Kapitän und Ex-HSV-Spieler Hakan Çalhanoğlu sind die Türken chancenlos. Rumänien sollte keine größeren Schwierigkeiten mit den Niederländern gehabt haben.

Dagegen ist die Copa América etwas für Fußballgourmets. Weltmeister und Titelverteidiger Argentinien gewann nach Anlaufschwierigkeiten gegen das Kanada von Alphonso Davies dank seiner beiden Mittelstürmer Julián Álvarez und Lautaro Martínez in der zweiten Halbzeit noch mit einem standesgemäßen 2:0. Es folgte ein 1:0 gegen Chile (Tor: Martínez), damit war die »Scaloneta« bereits für das Viertelfinale qualifiziert. Auch das abschließende Gruppenspiel gegen die Peruaner von Paolo Guerrero, der mit 40 noch immer wieder als Kapitän die Attacke der Inkakicker anführt, gewannen die Silberländer zu null. Die einzigen beiden Treffer des Matches notierte der Torschützenkönig der Serie A, Lautaro Martínez. Hatte er in Katar noch Ladehemmung, ist er nun wieder erster Stürmer. Auch Kanada qualifizierte sich überraschend für die Viertelfinals, weil es im letzten Spiel in Orlando gegen Chile 0:0 kickte. Die Trasandinos waren seit Mitte der ersten Halbzeit in Unterzahl. Chile hätte gewinnen müssen. So reichte den Kanadiern ein einziges Tor (1:0 gegen Peru) zum Weiterkommen.

In Gruppe B gewann wie erwartet Venezuela alle Spiele (2:1 vs. Ecuador, 1:0 vs. Mexiko, 3:0 vs. Jamaika). Das Ausscheiden der Mariachis war noch dramatischer als das der Chilenen. In Glendale, Arizona, kamen sie gegen Ecuador nicht über ein 0:0 hinaus, am Ende entschied die Tordifferenz (ein Treffer) zugunsten Ecuadors. Auch Gastgeber USA hat es schnell erwischt. Sieg gegen Bolivien, Pleite gegen Panama, dann kam die Magie von Marcelo Bielsa dazwischen – Uruguay besiegte die Yanquees auf deren Territorium durch einen Treffer von Innenverteidiger Mathías Olivera (66.) mit 1:0 und sicherte sich mit Idealpunktzahl den Gruppensieg vor Panama. In Gruppe D war Kolumbien nach Siegen gegen Paraguay (2:1) und Costa Rica (3:0) rasch durch und spielte gestern gegen Brasilien, das zum Auftakt gegen Costa Rica nullnummerte. Die Guaraníes sind eliminiert. Die Halbfinals kommende Woche lauten wohl Argentinien–Venezuela (New Jersey) und Uruguay–Kolumbien (Charlotte).

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