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Aus: Ausgabe vom 06.07.2024, Seite 1 / Inland
Automobilwirtschaft

Teslas Landnahme

»Gigafactory«: Landesumweltamt erteilt »positive Genehmigungsprognose« für Ausbau
Von Oliver Rast
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Die Manager von Elon Musk brauchen in Grünheide Platz, etwa für den Ausschuss der elektromobilen Überproduktion

Schon wieder ein Etappensieg für den US-Elektroautobauer Tesla. Dank des Brandenburger Landesamts für Umwelt (LfU). Die Behörde hat eine »positive Genehmigungsprognose« für die Erweiterung der »Gigafactory« im ostbrandenburgischen Grünheide abgegeben, berichtete der RBB am Donnerstag nachmittag. »Ein Unding«, findet Manu Hoyer von der »Bürgerinitiative Grünheide« am Freitag im jW-Gespräch. Denn Tesla-Boss Elon Musk werde damit weiter der »rote Teppich ausgerollt«. Für seinen elektromobilen Gigantismus im Grundwasserschutzgebiet – trotz aller Einwände von Umweltschützern und Anwohnern. Das Werk ist vor allem eines: eine Störfallanlage. Seit Beginn der regulären Serienproduktion Anfang 2022 sind 26 Fälle von Betriebsstörungen bekanntgeworden.

Und was bedeutet die LfU-Prognose? Eine Art Vorstufe für den Produktionsausbau auf dem bestehenden Werksgelände. »Auf eigenes Risiko« bis zum finalen Entscheid. Das Areal des Protestcamps nahe der Fabrik, das Aktivisten Ende Februar errichtet hatten, ist nicht betroffen. Erst einmal. Aber: Tesla plant weiterhin, die Fertigungskapazität zu erhöhen; von derzeit maximal 500.000 Vehikeln auf künftig eine Million.

Planspiele, die »völlig unrealistisch sind«, so Hoyer. Tesla will in Grünheide 400 seiner rund 12.500 Beschäftigten loswerden. Nicht zuletzt trifft die Absatzflaute bei E-Autos die Branche hart. Auch Tesla. Ein Beleg: Bis zu 5.000 unverkaufte Tesla Modell Y sind auf dem Exmilitärflugplatz Neuhardenberg im Landkreis Märkisch-Oderland zwischengeparkt. Oder »Elektroschrott auf Halde«, wie Kritiker sagen. Ortsansässige hatten sich in den vergangenen Monaten lautstark gegen die täglichen Lkw-Kolonnen aus Grünheide beschwert. Daraufhin der Rückzieher der Musk-Manager, das Autolager auf dem Flugplatz wird dichtgemacht.

Als Ersatz soll nun eine »asphaltierte Logistikfläche für Neuwagen« gebaut werden, so der RBB. Auf dem Werksgelände. Klar ist: Das wird nicht reichen für die überproduzierten, batteriebetriebenen Tesla-Karossen. Aktivisten befürchten eine neuerliche »Landnahme samt Wasserklau« – mittels Schützenhilfe des LfU.

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