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Aus: Ausgabe vom 10.07.2024, Seite 1 / Ausland
Gazakrieg

Wieder Panzer in Gaza-Stadt

Neue israelische Offensive in Nordgaza. Verhandlungen beginnen in Katar
Von Jakob Reimann
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Nach den israelischen Bombardierungen steht in Gaza kaum ein Stein mehr auf dem anderen (8.7.2024)

Trotz neuer Gespräche über einen Waffenstillstand im Gazakrieg verstärken die israelischen Streitkräfte ihre Angriffe auf Gebiete im Zentrum und Norden der Küstenenklave. Mindestens 50 Menschen seien in den vergangenen 24 Stunden getötet und Dutzende weitere verwundet worden, gab Al-Dschasira am Dienstag Zahlen des Gesundheitsministeriums in Gaza wieder. In Gaza-Stadt sei es zu »einem der intensivsten israelischen Bombardements« seit Kriegsbeginn gekommen, zitierte BBC Bewohner vor Ort. Aus verschiedenen Richtungen näherten sich israelische Panzerkolonnen dem Stadtzentrum, heißt es dort weiter. Im Viertel Schudschaija hat das Militär nach eigenen Angaben mehrere Schulen und eine Klinik zerstört, die angeblich von palästinensischen Gruppen als militärische Einrichtungen genutzt worden waren. Bereits am Wochenende wurden in einer UNRWA-Schule im Geflüchtetenlager Nuseirat in Zentralgaza mindestens 16 Menschen durch israelische Luftangriffe getötet und 50 weitere verletzt.

Mit der neuaufgeflammten Offensive gegen Gaza-Stadt lege Benjamin Netanjahu den laufenden Friedensverhandlungen »zusätzliche Hindernisse in den Weg«, zitiert Times of Israel aus einer Erklärung der Hamas vom Montag. Für Mittwoch werden die Vorsitzenden der Auslandsgeheimdienste Israels und der USA für Gespräche in Katar erwartet. CIA-Chef William Burns und Mossad-Chef David Barnea wollen sich dort mit dem katarischen Premierminister Mohammed bin Abd Al-Rahman Al Thani über eine Feuerpause im Gazastreifen und eine Freilassung der über 100 verbliebenen israelischen Geiseln austauschen, berichtete AFP am Dienstag. Neben ägyptischen Unterhändlern werde indirekt auch eine Delegation der Hamas an den Gesprächen teilnehmen, heißt es dort weiter. Eine kategorische Ablehnung von Verhandlungen kam hingegen aus den extremistischen Teilen des Netanjahu-Kabinetts. »Die Hamas bricht zusammen und bettelt um einen Waffenstillstand«, schrieb Finanzminister Bezalel Smotrich laut Guardian auf X. »Jetzt ist es an der Zeit, dem Feind die Kehle zuzuschnüren, bis er zerquetscht und gebrochen ist.«

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