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Aus: Ausgabe vom 11.07.2024, Seite 1 / Kapital & Arbeit
»Global Wealth Report«

Superreiche haben jetzt noch mehr

Sie sind jetzt insgesamt 3.300 und ihnen gehören 23 Prozent des Finanzvermögens in der BRD
Von David Maiwald
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Da kann der Lindner nicht weit sein. Seine Klientel wuchs im vergangenen Jahr um 300 Personen an

Nicht mehr als 3.300 Einzelpersonen besitzen in der BRD knapp ein Viertel (23 Prozent) des Finanzvermögens. Das geht aus dem »Global Wealth Report« (GWP) hervor, den die US-Unternehmensberatung Boston Conulting Group (BCG) am Mittwoch vorlegte. Demnach konnten die Superreichen in Deutschland ihr Vermögen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um etwa fünf Prozent auf insgesamt rund 2,1 Billionen US-Dollar (rund 1,9 Billionen Euro) steigern. Die Zahl der Personen mit einem Finanzvermögen von mehr als einer Million US-Dollar stieg in der BRD im vergangenen Jahr auf 555.000. Die Vermögensverteilung sei hierzulande »überdurchschnittlich ungleich«, hielt der Bericht fest.

Den Superreichen, mit jeweils mehr als 100 Millionen US-Dollar Vermögen, stünden hierzulande 66,5 Millionen Menschen mit einem Vermögen unter 250.000 US-Dollar gegenüber, so der GWP. Die allermeisten von ihnen können von dieser Obergrenze nur träumen. Die Ungleichheit wird sich laut BCG noch vergrößern: In fünf Jahren dürften die Superreichen bereits »etwa 26 Prozent des gesamten Finanzvermögens in Deutschland auf sich vereinen«. Weltweit gibt es laut BCG 73.000 Superreiche, 26.000 davon in den USA, 8.300 in China. Die BRD folgt auf Platz drei.

Das globale Nettovermögen stieg 2023 laut GWP um vier Prozent auf 477 Billionen US-Dollar (rund 440 Billionen Euro). Die Finanzvermögen, die sich aus Bargeld, Kontoguthaben, Schuldverschreibungen, Aktien und Investmentfonds sowie Pensionen zusammensetzen, wuchsen dabei am stärksten, nämlich um sieben Prozent auf 275 Billionen US-Dollar. Sachwertvermögen – Immobilien, Edelmetalle und andere Realgüter, etwa Rohstoffe – stiegen um zwei Prozent auf 262 Billionen US-Dollar.

In der BRD ist das Gesamtnettovermögen laut BCG um etwa 60 Milliarden US-Dollar auf knapp 19,2 Billionen US-Dollar gestiegen. Während das Finanzvermögen dabei auch insgesamt um etwa fünf Prozent wuchs, sanken die Sachwertvermögen wegen steigender Zinsen am Immobilienmarkt um 2,3 Prozent.

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  • Leserbrief von Holger K. aus Frankfurt (11. Juli 2024 um 14:17 Uhr)
    Ich hör sie schon raunen als auch trompeten, »Leistung muss sich wieder lohnen«, besonders aus der Ecke der FDP kommend, wenn es den angehäuften Reichtum Weniger zu rechtfertigen gilt.

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