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Aus: Ausgabe vom 11.07.2024, Seite 5 / Inland
Pflegeversicherung

2.871 Euro im Monat: Pflege unerschwinglich

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Ein Heimplatz kostet in NRW im ersten Aufenthaltsjahr derzeit sogar 3.200 Euro pro Monat. Sachsen-Anhalt drückt den Bundesdurchschnitt mit 2.373 Euro pro Monat

Lieschen Müller oder Otto Normalverbraucher können die Eigenanteile für ihre Pflege im Heim schon lange nicht mehr aufbringen. Pflege ist zum Luxus geworden. Aktuell bekräftigt dies ein Blick auf die Summen, die Menschen mit Betreuungsbedarf im Pflegeheim dazuzahlen müssen. Zum Stichtag 1. Juli waren das im ersten Jahr im Schnitt 2.871 Euro pro Monat, 211 Euro mehr als 2023. Das teilte der Verband der Ersatzkassen am Mittwoch mit Verweis auf eine eigene Auswertung mit.

Trotz erhöhter Entlastungszuschläge sind aktuell ab dem vierten Jahr im Heim im Schnitt immer noch 1.865 Euro im Monat fällig, 91 Euro mehr als vor einem Jahr. Der hohe Eigenanteil sei insbesondere auf »höhere Personalkosten für Pflegekräfte« zurückzuführen, hieß es.

Die gute Bezahlung für Pflegerinnen und Pfleger sei »nicht das Problem«, erklärte die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, am Mittwoch auf jW-Anfrage. Vielmehr sei dringend eine Reformierung der Pflegeversicherung nötig, »damit Pflegebedürftige und ihre Angehörigen nicht von viel zu hohen Kosten erdrückt werden«.

Gerade sei ein Bundeszuschuss »in Höhe von einer Milliarde Euro der Haushaltsdebatte zum Opfer gefallen«, erinnerte Bentele gegenüber jW. Überfällig ist nach ihrem Dafürhalten die Zusammenlegung von privater und gesetzlicher Pflegeversicherung, »um die Basis der Beitragszahlenden zu vergrößern«. (jW)

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