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Aus: Ausgabe vom 16.07.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Vorteil des Mediums

Trump-Attentat | Fotografie
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Evan Vuccis Foto war am Montag auf den Titelseiten fast aller großen deutschen Tageszeitungen zu sehen. Trump erwies sich einmal mehr als PR-Profi

Es ist das Pressefoto des Jahres 2024: US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump unmittelbar nach dem Attentat vom Sonnabend, umringt von Security, mit nach oben gereckter Faust, hinter ihm die US-Flagge. Ein ikonographischer Moment, der den Ausgang der Präsidentschaftswahlen im November entscheiden könnte. Festgehalten hat ihn AP-Fotograf Evan Vucci, der Trump seit längerem auf Wahlkampfrallys begleitet, wie der Guardian berichtet. Dass sich so etwas anbahnen würde, war beim Betrachten der Bewegtbilder, wie sie die »Tagesschau« am Sonnabend abend zeigte, zu ahnen. Den Vorteil der Momentaufnahme spielt das Medium Fotografie hier allerdings voll aus. Vuccis Bilder, so der Fotograf gegenüber dem Guardian, gingen live an seine Agentur. Nachdem Trump weggefahren sei, habe man ihn und andere Fotografen, so der Guardian weiter, in ein abgeschirmtes Zelt gebracht. Erst 45 Minuten später habe Vucci auf einem leeren Parkplatz sein Foto das erste Mal gesehen – da war es bereits auf Social Media. (mis)

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (15. Juli 2024 um 23:15 Uhr)
    Noch ein Grund für KI: Wenn ein Fotograf sein Bild nicht als erster sieht, brauchen wir sich selbst anschauende Bilder! Da spielt dann auch die Menge keine Rolle mehr, jedes Bild sieht sich selber. Dieses Prinzip skaliert, Überproduktion konsumiert sich selber. Brauchen wir nur noch Produkte, die sich selber kaufen.

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