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Aus: Ausgabe vom 19.07.2024, Seite 6 / Ausland
US-Wahlkampf

Ohrenwischerei

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Delegierte bei der »Republican National Convention« am Mittwoch in Milwaukee

Milwaukee. Als der ehemalige US-Präsident Donald Trump am Montag vor die Delegierten des Parteitags seiner Republikanischen Partei in Milwaukee trat, machte er gleich Schule. Nach dem gescheiterten Attentat auf ihn bei einer Kundgebung am Sonnabend trug er einen Verband an seinem von einem Streifschuss getroffenen Ohr. Darauf taten es die Abgeordneten auf der Convention, die diesen Freitag endet, ihm gleich – und zeigten sich in großer Zahl ebenfalls mit dicken weißen Pflastern auf dem rechten Gehörorgan (Foto). Nachdem Trump als Kandidat für die Präsidentschaftswahl im Herbst bestätigt worden war und den früheren innerparteilichen Gegner James David Vance zum Stellvertreter erkoren hatte, schwang dieser sich am Mittwoch zu einer flammenden Rede auf, verurteilte »Karrieristen« wie den amtierenden Präsidenten Joseph Biden und stellte sich selbst als Anwalt der Arbeiter dar. Nichts als rechte Augenwischerei, schließlich setzen Industriekapitäne wie die Multimilliardäre Elon Musk und Peter Thiel längst auf den Sieg Trumps. (jW)

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Joachim S. aus Berlin (19. Juli 2024 um 10:58 Uhr)
    Die Ohren zu, die Augen fest geschlossen – was für ein treffliches Symbol für die »Genialität« künftiger US-amerikanischer Politik ist da jetzt schon gelungen! Die CDU hat Jens Spahn zum rechtzeitigen Anwanzen ausgeschickt. Na dann: Gute Nacht Deutschland!
    • Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (19. Juli 2024 um 14:00 Uhr)
      ... wo soll der Genialitätsunterschied der künftigen US-amerikanischer Politik zur jetzigen sein? Einen Unterschied gibt es: Den europäischen und speziell den deutschen Speichelleckern wird es mit Trump als Präsident wieder schwerer fallen, ihren WählerInnen ihre Devotheit zu erklären.

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