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Aus: Ausgabe vom 23.07.2024, Seite 2 / Ausland
Massentourismus

Euer Luxus, unser Elend

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Zehntausende demonstrierten am Sonntag in Palma de Mallorca erneut für eine Begrenzung des Tourismus. Das derzeitige Tourismusmodell bringt die öffentlichen Dienstleistungen auf den Inseln Mallorca, Menorca und Ibiza an den Rand des Zusammenbruchs, wie die Organisatoren kritisieren. Es strapaziert Natur und Ressourcen und es begrenzt und verteuert den Wohnraum für diejenigen, die tatsächlich auf den Balearen leben. Das sind immerhin etwas mehr als eine Million Menschen. Demgegenüber stehen fast 18 Millionen Besucher im Jahr. (dpa/AFP/jW)

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Joachim S. aus Berlin (23. Juli 2024 um 18:34 Uhr)
    »Tourismus bringt Wohlstand und Glück in die Welt. Die Reichen geben den Armen, und alle genießen.« Was sich Tourismusindustrie nennt, ist längst das Gegenteil vollmundiger Werbeversprechen. Hier wird nicht nur fleißig ausgebeutet und umverteilt. Hier werden weite Landstriche in kürzester Zeit vom Paradies zur Hölle. Realer Kapitalismus eben. Geht uns nichts an, solange wir nur weiter auf der Sonnenseite leben.
    • Leserbrief von Reinhard Hopp aus Berlin (25. Juli 2024 um 16:54 Uhr)
      Einer der neuzeitlichen »Apokalyptischen Reiter«: Massenterrorismus! Was in vergangenen Tagen die Termiten- oder Heuschreckenplagen waren, sind heutzutage Neckermann, TUI & Co.
  • Leserbrief von Holger K. aus Frankfurt (22. Juli 2024 um 22:36 Uhr)
    Es kommt so viel zusammen, was den Massentourismus für Einheimische recht ungenießbar macht. Die vielen Hotels und Restaurants treiben die Bodenpreise in die Höhe, hinzu kommen die zahlreichen Wochenendhäuser reicher Deutscher, Briten usw. Zahlungskräftige Touris wiederum treiben durch ihr Konsum-Gebaren Lebensmittelpreise und sonstige Freizeit-Dienstleistungen in die Höhe. Hinzu kommt die Umweltverschmutzung durch die riesigen Kreuzfahrtschiffe mit ihrem gewaltigen Dieselausstoß, dazu deren Stromverbrauch beim Ankern. Vermüllung am und im Meer sowie übermäßiger Lärm nachts durch Urlauber wären da noch zu erwähnen sowie Verdrängung der Einheimischen an den Stränden. Auch die übermäßige Ausrichtung ausländischer Produkte verdrängt zusehends heimische Speisen und Getränke, so dass es nun an der Zeit ist, die Notbremse zu ziehen.