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Aus: Ausgabe vom 25.07.2024, Seite 16 / Sport
Olympische Spiele

Klima, Spiele, Emissionen. Wie dreckig wird Olympia?

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Hallo, Flugverkehr!

Bei den Olympischen Spielen in Paris sollen nach Plänen der Gastgeber nur halb so viele klimaschädliche Emissionen ausgestoßen werden wie bei vorherigen Spielen – doch Experten haben ihre Zweifel an der Machbarkeit.

Stefan Gössling von der schwedischen Linné-Universität begrüßt die Pläne für Paris, sieht allerdings Lücken: »Das Wichtigste ist natürlich die Anreise«, sagt er der dpa. Athleten und Zuschauer kämen aus aller Welt und würden sehr viel Flugverkehr verursachen. Wie man diese Emissionen reduzieren wolle, bleibe ungeklärt.

In London und Rio wurden den Angaben zufolge etwa 3,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen – also CO2 und andere Klimagase, deren Wirkung in CO2 umgerechnet wird. Paris soll nun mit der Hälfte auskommen, also maximal 1,75 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Dafür setzen die Gastgeber größtenteils auf bestehende oder temporäre Sportstätten, Anbindung ans lokale Energienetz sowie ein klimafreundlicheres Catering.

Auch die französische Klimadenkfabrik The Shifters hat Zweifel, dass die Ziele erreicht werden können – auch, weil die Reisen zu den Wettkampfstätten die meisten Emissionen verursachen werden und dagegen keine Maßnahmen ergriffen würden. Die Organisation hat selbst durchgerechnet, wie viele Emissionen durch die Spiele wohl entstehen werden – und kommt auf rund 2,11 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Das läge deutlich über dem offiziellen Ziel, aber auch deutlich unter vorherigen Werten. Rund die Hälfte der Emissionen machen in dieser Berechnung die internationalen Reisen aus.

Auch Alexandre Joly von der französischen Klimaberatungsfirma Carbone 4 meint: »Solange wir bei einer Veranstaltung dieser Größe bleiben, kann sie nicht zu 100 Prozent ökologisch sein, egal welche Anstrengungen unternommen werden.« Jens Walter

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (24. Juli 2024 um 20:39 Uhr)
    Herr Gössling von der schwedischen Linné-Universität hat das Problem schon halb gelöst: »Das Wichtigste ist natürlich die Anreise.« Bleibt die Abreise aus, sind 50 Prozent gespart. Weiterer Tipp: kein Kohl in der Mensa im olympischen Dorf.

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