Piep, piep, kleiner Satellit
Das Problem des Mülls besteht darin, dass er den Menschen daran erinnert, dass er schmutzt. Nicht nur wachsen Deponien beständig an und werden Gifte in der See verklappt. Seit längerem schon ist auch der Weltraumschrott zum veritablen Problem geworden. In erdnahen Umlaufbahnen, also in Höhen zwischen 400 und 2.000 Kilometern, kreisen inzwischen 10.000 aktive Satelliten. Sogenannte Megakonstellationen – Verbünde von mehreren Hundert Satelliten – wie Star Link und Oneweb vergrößern das Problem und stören mit ihren Funksignalen die Radioastronomie.
Der Schrott, Raketenoberstufen und ausgediente Satelliten, umrunden weiter die Erde und fragmentieren. Das geht langsam vonstatten. Je nach Höhe können solche Objekte mehrere hundert Jahre ihre Bahnen um den Planeten drehen, bevor sie in der Erdatmosphäre verglühen. Aktuell gibt es geschätzt 40.000 Schrottobjekte größer als zehn Zentimeter und etwa eine Million Objekte größer als einen Zentimeter, schreibt die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) in der aktuellen Ausgabe ihrer Publikationsreihe Physikkonkret. Diese Partikel können bei Kollisionen aktive Satelliten trotz ihrer geringen Größe zerstören, da sie sich mit enormen Geschwindigkeiten bewegen. In einigen Orbithöhen, z. B. solchen, die für die Erdbeobachtung wichtig sind, droht durch Kollisionen ein exponentielles Wachstum der Anzahl der Schrottobjekte. Das macht den Betrieb von Satelliten aufwendiger: Alle Objekte größer als zehn Zentimeter müssen überwacht und die Bahndaten regelmäßig neu bestimmt werden, um Kollisionen zu vermeiden. In Deutschland ist das Weltraumlagezentrum dafür verantwortlich.
Um größere Schäden zukünftig zu vermeiden, müsse, schreibt die DPG, die Erfassung aller orbitalen Objekte verbessert werden, und seien die Rechtsvorschriften so zu verändern, dass inaktive Satelliten innerhalb von fünf Jahren aus dem Orbit entfernt werden. Außerdem seien Verfahren zur Reduktion von Weltraumschrott zu entwickeln. (jW)
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Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (29. Juli 2024 um 22:30 Uhr)Starlink stört nicht nur die Radioastronomie, auch die optische. Inzwischen siehst du mehr Satelliten als Sterne. Ich habe mal im Norden Dänemarks zur Zeit der Peseiden nach Sternschnuppen geschaut. Sternschuppe sah ich keine, aber viele Satelliten – mit bloßem Auge!
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vom 30.07.2024