Kuba ist nicht allein
Von Jens WalterFeiern als ganz konkrete Hilfe. Gute Laune vor dem Hintergrund einer sehr ernsten Angelegenheit. Tanzen und Lachen gegen Krise und Gefahr. Mit dieser bewährten Rezeptur fand, wie schon seit Jahren, am vergangenen Sonnabend in der Parkaue in Berlin-Lichtenberg die traditionell von Cuba Sí veranstaltete Fiesta de Solidaridad anlässlich des kubanischen Nationalfeiertags am 26. Juli statt. Solidarität mit Kuba, das heißt Protest gegen die jahrzehntelange verheerende Blockade, die die USA über das Land verhängt haben, das heißt Demonstration für Völkerfreundschaft. In einer für den sozialistischen Inselstaat schwierigen Zeit sei Solidarität wichtiger denn je, sagte die Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch (Die Linke) vor zahlreichen Besuchern in ihrem Grußwort. Kuba ist nicht allein.
An rund 50 Ständen präsentierten sich befreundete Solidaritätsorganisationen, Initiativen und Gruppen mit Solidaritätsprojekten in Kuba, Venezuela, Nicaragua oder in Afrika. Mehrere lokale Nachbarschaftskollektive und Mieterinitiativen zeigten, dass sich auch in den Kiezen in Lichtenberg zahlreiche Menschen für ein solidarisches Miteinander einsetzen. Über die aktuelle Lage in Kuba sprachen Miguel Torres Tesoro, der Erste Sekretär der kubanischen Botschaft, und Edgar Göll, Vorsitzender des »Netzwerks Cuba«. Cuba-Sí-Aktivisten, berichteten von ihren Eindrücken der kubanischen Landwirtschaft und beschrieben, wie von Cuba Sí organisierte Projekte einen Beitrag zur Stabilisierung und Verbesserung der Versorgung mit Lebensmitteln für die kubanische Bevölkerung leisten können.
Gespielt und getanzt wurde selbstverständlich auch. Eine Combo mit dem schönen Namen Afrikadelle bot Cuban Jazz und African Blues, Latinorhythmen kamen von Sistema Sonidero, und am Abend spielten Ecos de Siboney, die Erben des weltberühmten Buena Vista Social Club groß auf. Bei all dem durften der Verlag 8. Mai und die junge Welt nicht fehlen und luden an ihrem Stand zu Kaffee, Kuchen und Wein ein.
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
Mehr aus: Wochenendbeilage
-
»Unser Ziel ist die Rückkehr in unser Land«
vom 03.08.2024 -
Beseeltes Ungeheuer
vom 03.08.2024 -
Regelbasierte Putschhilfe
vom 03.08.2024 -
Unter der Voraussetzung der Feindschaft
vom 03.08.2024 -
Ketchup
vom 03.08.2024 -
Kreuzworträtsel
vom 03.08.2024