Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 06.08.2024, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

28 Grad zu warm: Hitzewelle in Antarktis

Brüssel. Die Antarktis erlebt seit Juli eine ungewöhnliche Hitzewelle. Statt der normalerweise um diese Zeit herrschenden minus 50 bis minus 60 Grad Celsius liegen die Temperaturen zur Zeit im Schnitt zehn Grad höher, wie Messdaten des Copernicus Climate Change Service (C3S) zeigen. An einigen Stellen der Ostantarktis war es zeitweise sogar bis zu 28 Grad wärmer als angesichts des langjährigen Durchschnitts von 1991 bis 2020 erwartet. Als Hauptursache dieser antarktischen Hitzeperiode sehen Klimaforscher eine anomal starke Abschwächung des polaren Vortex – einer ringförmigen Luftströmung, die die kalte Luft über der Antarktis von den wärmeren Luftmassen der umgebenden Meere abschirmt. Seit Mitte Juli 2024 hat sich dieser antarktische Strömungswirbel so stark abgeschwächt, dass nun warme Luftmassen aus dem südlichen Indischen Ozean über das antarktische Plateau strömen können. Auch jetzt noch, Anfang August, hält diese Störung des südpolaren Vortex an – ein Ende der antarktischen Hitzewelle ist daher noch nicht abzusehen. Die aktuelle Hitzewelle ist schon die zweite innerhalb von zwei Jahren: Bereits im März 2022 erreichten die Temperaturen über einigen Teilen der Antarktis neue Rekordwerte – sie lagen bis zu 39 Grad über den für diese Zeit normalen Mittelwerten. (jW)

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