Gegründet 1947 Sa. / So., 02. / 3. November 2024, Nr. 256
Die junge Welt wird von 2974 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 07.08.2024, Seite 1 / Ausland
Kriegsgefahr

Hiroshima erinnert an Atombombenabwurf

1 bildmeldung.jpg

Hiroshima. Beim Gedenken an den Atombombenabwurf durch die USA auf Hiroshima vor 79 Jahren hat der Bürgermeister der japanischen Stadt am Dienstag zur friedlichen Beilegung internationaler Konflikte aufgerufen. »Diese globalen Tragödien vertiefen das Misstrauen und die Angst zwischen den Nationen und verstärken die öffentliche Annahme, dass wir zur Lösung internationaler Probleme auf militärische Gewalt angewiesen sind, was wir eigentlich ablehnen sollten«, sagte Kazumi Matsui am Dienstag in seiner Rede mit Blick auf die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine. Japans Premierminister Kishida Fumio forderte bei der Zeremonie eine Welt ohne Atomwaffen. Zugleich sprach er in seiner Gedenkrede davon, dass die Welt in dieser Hinsicht am Scheidepunkt stehe und aufgrund der Konfrontation mit Russland eine neue Aufrüstungsspirale drohe. Erst in der vergangenen Woche hatte er das militärische Bündnis mit den USA vertieft. Japan soll sogar unter den »nuklearen Schutzschirm« der USA gestellt werden. (AFP/jW)

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Rainer Erich K. aus Potsdam (7. August 2024 um 12:29 Uhr)
    Der Atombombenabwurf kann als Beginn des Kalten Krieges und der ungebremsten Aufrüstung betrachtet werden. Eine, aus militärischer Sicht, völlig unnötige Aktion, die Hunderttausende japanische Zivilisten das Leben gekostet hat. Sie muss daher als Kriegsverbrechen eingestuft werden. Der eigentliche Adressat war die Sowjetunion, die sich nunmehr genötigt sah, das Kräfteverhältnis im militärischen Bereich durch die Entwicklung eigener Nuklearwaffen, wieder herzustellen. Das Kriegsverbrechen der USA wurde nie ausreichend gesühnt, und im Lichte dieser Ereignisse wird die ganze Verlogenheit und moralische Verkommenheit der heutigen westlichen Politik gegenüber Russland offengelegt.
  • Leserbrief von René Osselmann aus Magdeburg (7. August 2024 um 10:06 Uhr)
    Vor 79 Jahren haben die Vereinigten Staaten von Amerika Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki geworfen
    und die Welt ist dadurch nicht schlauer geworden, ganz im Gegenteil.
    Immer mehr Staaten sind im Besitz von Atomwaffen und alleine die Atomaren-Supermächte USA und Russland,
    haben soviel Atomwaffen, um den blauen Planeten ein Vielfaches zu vernichten.
    In der heutigen Zeit wird wieder einmal in der BRD darüber schwadroniert, Mittelstreckenraketen der US-Streitkräfte
    zu stationieren, es sei dabei nicht zu vergessen, dass ohne hin schon Atomsprengköpfe hierzulande lagern.
    Die aktuelle weltpolitische Lage ist mehr als beängstigend und eine atomare Eskalation ist bei weitem nicht vom
    Tisch. Bei der heutigen Entwicklung erinnere ich mich an ein Lied von den Puhdys "Das Buch" mit der Textzeile: Ein schwebendes Grab im all auf dem keine Blume wächst
    Die Kontinente geschmolzen, die Meere verbrannt
    Ein schwarzer Stein, und welch bittere Ironie
    Nicht eine einzige Waffe wird den toten Planeten mehr bedrohen!