Nachschlag: Schlechte Vorsätze
Ich weiß noch, wie ich »The Bucket List« (dt. »Das Beste kommt zum Schluss«) zum ersten Mal gesehen habe. Auf einem Flug im April 2008 nach Peking, wo alle bei Rot über die Ampel liefen und man sich mit landestypischer Akribie – chabuduo (dt. passtscho) – auf die Olympischen Spiele vorbereitete. Vom Film hatte ich nichts behalten, nur die Inspiration, eine negative Bucketliste zu schreiben. Dinge also, die ich nie zu tun beabsichtige. Es kam zusammen: mein Auto waschen, einen Kinofilm in 3-D sehen, Drogen nehmen, einer Partei beitreten, als Erwachsener kurze Hosen tragen, verlangen, den Geschäftsführer zu sprechen, mich in die Sonne legen, die Weltanschauung wechseln, unironisch ein Ausrufezeichen setzen, einen »Tatort« schauen, antichambrieren, auf einer Vernissage stehen, zum Fußball ins Stadion gehen, Sommerreifen aufziehen, das Buch eines frischgekürten Nobelpreisträgers kaufen. Etwa die Hälfte davon habe ich dann doch gemacht. Stand heute. Leben ist komplizierter als Film. (fb)
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