Anno … 33. Woche
1924, 16. August: Die Alliierten und das Deutsche Reich einigen sich in London auf eine Neuregelung der Reparationszahlungen nach dem Ersten Weltkrieg. Der von dem US-Amerikaner Charles Dawes ausgearbeitete Plan sieht vor, dass Deutschland künftig jährlich eine Milliarde Reichsmark an die ehemaligen Kriegsgegner zahlt; nach fünf Jahren soll der Betrag auf 2,5 Milliarden Reichsmark aufgestockt werden. Um die Zahlungen zu gewährleisten, sollen die Reichsbank sowie die Deutsche Reichsbahn in Aktiengesellschaften umgewandelt und unter internationale Kontrolle gestellt werden. Zudem werden Kredite und Direktinvestitionen aus den USA in Aussicht gestellt. Da mit der Annahme des sogenannten Dawes-Plans das Ende der seit Januar 1923 anhaltenden Besetzung des Ruhrgebiets durch Frankreich verbunden ist, stimmen am 29. August 1924 im Reichstag auch Abgeordnete der Deutschnationalen Volkspartei für die Regelung, so dass die nötige Zweidrittelmehrheit erreicht wird und der Plan in Kraft treten kann.
1939, 18. August: Das Reichsministerium des Inneren gibt in einem Runderlass eine Meldepflicht für Neugeborene und Kleinkinder (bis drei Jahre) mit Behinderungen bekannt. Als zentrale Institution zur Erfassung dient der »Reichsausschuss zur wissenschaftlichen Erfassung erb- und anlagebedingter schwerer Leiden«. Damit beginnt die sogenannte Kindereuthanasie, die systematische Ermordung geistig und körperlich behinderter Kinder, der bis zum Ende des Faschismus nach Schätzungen von Historikern mindestens 5.000 Kinder zum Opfern fallen.
1944, 15. August: Nach schweren Luft- und Schiffsgeschützbombardements landen drei US-amerikanische Infanteriedivisionen an der südfranzösischen Küste zwischen Le Lavandou und Cannes. Die französische »B-Armee« folgt in einer zweiten Welle. Hauptziel dieser Operation ist die Zerschlagung des Südflügels der deutschen Front in Frankreich, die Einnahme der für die Versorgung der Nazifaschisten wichtigen Häfen Marseille und Toulon sowie die Vereinigung mit den nach dem Nordosten Frankreichs vorstoßenden alliierten Hauptkräften.
1949, 14. August: Der erste Deutsche Bundestag wird gewählt. Stärkste Partei wird die CDU/CSU mit 31 Prozent, gefolgt von der SPD mit 29,2 und der FDP mit 11,9 Prozent. Die KPD erreicht trotz erheblicher antikommunistischer Propaganda aller anderen Parteien mit 5,7 Prozent Fraktionsstärke. Die Bayernpartei kommt auf 4,2, die Deutsche Partei auf vier, das Zentrum auf 3,1 Prozent.
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
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