75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Dienstag, 17. September 2024, Nr. 217
Die junge Welt wird von 2939 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Aus: Ausgabe vom 13.08.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Im Kreuzverhör

Jung & Naiv | Fr., Youtube
Screen Shot 2024-08-12 at 12.43.16.png

Ob man sich von Tilo Jung interviewen lässt, sollte man sich gut überlegen. Wo andere ihren Fragenkatalog abarbeiten, bleibt der Journalist hartnäckig. Das mitunter mehrstündige Format von »Jung & Naiv« macht es möglich. Es empfiehlt sich daher eine gute Vorbereitung. Dass Katja Wolf, ehemalige Oberbürgermeisterin von Eisenach, bis Anfang des Jahres Mitglied der Partei Die Linke und jetzt Spitzenkandidatin des Bündnisses Sahra Wagenknecht in Thüringen, das beherzigt hat, lässt sich nicht sagen. Ab wann waren Waffenlieferungen an die Ukraine falsch? Waren sie, wie Wolf meint, zu einem bestimmten Zeitpunkt einmal richtig? Für Jung sind solche Widersprüche ein gefundenes Fressen. Ebenso die BSW-Positionen zur »unkontrollierten Migration« oder Wolfs Ausführungen zu Messerattacken in Thüringen und Abschiebungen nach Afghanistan. Die von manchen als potentielle Ministerpräsidentin gehandelte Wolf kommt des öfteren deutlich ins Schwimmen. (row)

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

Mehr aus: Feuilleton