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Aus: Ausgabe vom 16.08.2024, Seite 11 / Feuilleton
Tanz

Nix verbummelt

Jorinde Juschka tanzt »Die Weltenbummlerin« in Berlin-Schöneberg
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»Sie scheint zu schweben, mitten im Sprung – und da ist schon die nächste Drehung, wieder ein Sprung, die Arme wirbeln herum, der Fuß ist gestreckt …«

Sie scheint zu schweben, mitten im Sprung – und da ist schon die nächste Drehung, wieder ein Sprung, die Arme wirbeln herum, der Fuß ist gestreckt. Die Strumpfhose dehnt sich. Aber die Ballerina in Spitzenschuhen schaut so lieblich drein, als wäre sie von einem anderen Planeten. Kann man denn in dieser Welt voll Kummer und Sorgen, Krieg und Unterdrückung so fröhlich sein? Darf man das überhaupt? Man darf. Manchmal muss man sogar: Wenn man Jorinde Juschka heißt und so talentiert ist wie sie. Mit zarten 18 Jahren ist sie auf manchen Gebieten schon weiter als gestandene Primaballerinen. Unsere Autorin Gisela Sonnenburg, gelegentlich als Choreographin tätig, kreierte für die Nachwuchstänzerin das Solo »Die Weltenbummlerin«, inspiriert durch die Ausstellung »The Urge of Connection« (»Der Drang zur Verbindung«) von Miray Seramet. Genau dort wird es heute auch uraufgeführt: in der Ausstellung. Ohne Bummelei entstand das Stück in wenigen Tagen. Die bildende Kunst, hier aus filigraner Textilplastik und einer brisanten Prise Feminismus bestehend, verbindet sich so mit der performativen Show, die ebenfalls als weibliches Element interpretiert ist. Obwohl die Musik vom Konzertgeiger Jochen Brusch – untrüglich einem Mann – kommt: Ein Hoch auf die Frauen mit und ohne Strumpfhose! (jW)

16.8., 19.30 Uhr, Potsdamer Str. 124, 10783 Berlin

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