Modi soll vermitteln
Von Jörg TiedjenDer indische Premierminister Narendra Modi hat aus westlicher Sicht etwas wiedergutzumachen, seit er vor wenigen Wochen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau seine Aufwartung machte. Daher wird der Chef der extrem rechten Indischen Volkspartei (BJP) diesen Freitag in Kiew erwartet, um sich dort mit dem ukrainischen Staatsoberhaupt Wolodimir Selenskij zu treffen. Zuvor hatte Modi am Mittwoch und Donnerstag Polen besucht, von wo aus er am Freitag abend wieder nach Indien zurückkehren möchte. Es ist die erste Reise eines indischen Premiers in die unabhängige Ukraine.
»Indien ist der festen Überzeugung, dass kein Problem auf einem Schlachtfeld gelöst werden kann«, sagte Modi am Donnerstag bei einem gemeinsamen Auftritt mit seinem polnischen Amtskollegen Donald Tusk in Warschau. »Wir unterstützen den Dialog und die Diplomatie, um so schnell wie möglich Frieden und Stabilität wiederherzustellen«, so Modi. »Dafür ist Indien bereit, gemeinsam mit seinen befreundeten Ländern jeden möglichen Beitrag zu leisten.«
Bisher war Modi westlicherseits vorgeworfen worden, einen neutralen Standpunkt zu dem Konflikt einzunehmen und Moskau nicht zu verurteilen, geschweige denn sich Sanktionen anzuschließen. Indien unterhält traditionell enge Beziehungen zu Russland. Das indische Militär ist von Rüstungsgütern von dort ebenso abhängig wie die indische Wirtschaft von russischem Öl und Gas.
Polens Regierungschef Donald Tusk sah eine mögliche Vermittlerrolle Modis im Ukraine-Krieg positiv. »Ich freue mich sehr, dass der Premierminister seine Bereitschaft bekräftigt hat, sich persönlich für eine friedliche, gerechte und rasche Beendigung des Krieges einzusetzen«, erklärte Tusk laut dpa im Anschluss an seine Begegnung mit Modi. Am Donnerstag nachmittag sollte der 73jährige noch mit Staatsoberhaupt Andrzej Duda zusammentreffen. Es war das erste Mal seit 1979, dass ein indischer Regierungschef Polen besucht.
Laut der indischen Nachrichtenseite The Wire hatte Modi in Polen ein dichtes Programm zu bewältigen. Dabei ging es unter anderem um Kranzniederlegungen an Denkmälern, die an Indiens Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und daran erinnern, dass die damalige britische Kronkolonie polnischen Flüchtlingen und Waisenkindern Schutz und Asyl bot.
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