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Aus: Ausgabe vom 28.08.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Geraune aus der Anonymität

Die PKK in Europa | Arte-Mediathek
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Hier beim Ostermarsch in Dortmund 1990 durfte die PKK-Fahne noch gezeigt werden. 1993 wurde sie verboten

TV-Autorin Candan Six-Sasmaz geht dem »ambivalenten Verhältnis« Europas zur Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) nach. Unterstützer der Befreiungsbewegung treten in der Arte-Dokumentation mit Namen und Gesicht vor die Kamera, während »Insider« und »Aussteiger« nur im Schutze der Anonymität über Schutzgelderpressung, Drogenhandel und interne Exekutionen durch die PKK raunen. Die Partei kämpfe für einen kurdischen Nationalstaat, wird behauptet, obwohl diesem Ziel seit gut 20 Jahren zugunsten von Autonomieforderungen abgeschworen wurde.

Beklagt wird die Gewalt der Guerilla gegen das »NATO-Partnerland Türkei« – dessen Gewalt in Form von Dorfzerstörungen, Todesschwadronen und Folter nicht thematisiert wird. Kommunistische Untergrundorganisationen seien »definitiv nicht nett«, kommt der Wiener Militärwissenschaftler Walter Posch zu Wort. Ihm sei mit Bert Brecht geantwortet: »Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit / Konnten selber nicht freundlich sein.« (nb)

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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