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Aus: Ausgabe vom 29.08.2024, Seite 2 / Sport
Profiboxen

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Klassischer Faustkampf ist Nationalsport im sozialistischen Kuba. Erstmals seit mehr als 60 Jahren ging am Dienstag abend (Ortszeit) wieder ein Profikampfabend über die Bühne. In der Ciudad Deportiva von Havanna. Unter anderem kletterte in der »Nacht der Meister« der zweifache Olympiasieger und Schwergewichtler Julio ­César La Cruz in den Ring – und holte sich den WM-Titel der International Boxing Association (IBA). Ein Sportspektakel, begleitet von Showeinlagen Jugendlicher in der Parkanlage unweit des neoklassizistischen Kapitols der Hauptstadt (Foto). (jW)

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Franz S. (29. August 2024 um 10:55 Uhr)
    »Erstmals seit mehr als 60 Jahren ging am Dienstag abend (Ortszeit) wieder ein Profikampfabend über die Bühne«. Bejubelt die junge Welt diese fragwürdige Entwicklung? Profiboxen in Kuba. Logische Konsequenz der Privatisierung der Wirtschaft? Verscherbeln die Nachfolger Fidels Erbe? Die Jugendlichen auf dem Foto: Welcher Geist wird ihnen eingebläut? Amerika21 am 29.04.2022: »Die kubanische Zeitung Granma sieht die Zulassung als Schritt in die ›Realität‹, einer ›lang ersehnten Herausforderung‹. Die Boxabteilung des Hamburger FC St. Pauli nennt sie dagegen schlicht eine ›Konterrevolution‹. (…) Das olympische Boxen war Kubas Gegenentwurf zum professionellen Boxen. Seit 1962 war Profiboxen auf der Karibikinsel verboten. Staatschef Fidel Castro hielt das professionelle Boxen für korrupt und unmenschlich. Sport solle dem Kollektiv dienen, nicht der Selbstdarstellung und dem Gewinn einzelner.«
    • Leserbrief von Onlineabonnent/in Joachim S. aus Berlin (29. August 2024 um 16:03 Uhr)
      Nun, wir werden sehen! Allerdings ist auch klar, dass der, der mit dem Beelzebub zu ringen hat, den Kampfplatz kaum mit blütenweißer Weste verlassen wird. Dort lässt sich Dreck gewiss wieder abwaschen, wenn man dem Teufel widerstehen konnte. Nach einer Niederlage hilft aber auch die weißeste Weste nicht weiter.
      • Leserbrief von Onlineabonnent/in Franz S. (3. September 2024 um 14:41 Uhr)
        »Allerdings ist auch klar, dass der, der mit dem Beelzebub zu ringen hat, den Kampfplatz kaum mit blütenweißer Weste verlassen wird. Dort lässt sich Dreck gewiss wieder abwaschen, wenn man dem Teufel widerstehen konnte«. Beim letzten Satz ist wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. Wenn ich Sie aber richtig verstehe, kann man dem »Teufel« widerstehen, wenn man die Rezepte anwendet, die beim Teufel üblich sind. Wenn die Menschen in Kuba das Fressen und Gefressen werden und den Gebrauch des Ellenbogens verinnerlicht haben, wird irgendwann vom Sozialismus nichts mehr übrig sein. Mit »Dreck abwaschen« wird es dann nicht mehr getan sein. Man kann sich nur wünschen, dass Frank Flegel zu schwarz sieht, wenn er in offen-siv 3-2024, Artikel »Kuba in großer Gefahr«, schreibt: »Die Maßnahmen der Wirtschaftsreformen in Kuba gleichen denen Gorbatschows wie eine schlechte Kopie.« Die »Erfolge« der Perestroika sind bekannt.