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Aus: Ausgabe vom 04.09.2024, Seite 16 / Sport

So was kommt von so was

Von André Dahlmeyer
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Mehr Sparringspartner, als er braucht: Darwin Núñez prügelt sich mit kolumbianischen Fans (Charlotte, North Carolina, 10.7.2024)

Einen wunderschönen guten Morgen! Der südamerikanische Fußballverband Conmebol hat dieser Tage die Strafen für die uruguayischen Nationalspieler bekanntgegeben. Die hatten sich nach der Halbfinalniederlage bei der Copa América am 10. Juli gegen Kolumbien (0:1) auf der Tribüne des Bank of America Stadium in Charlotte, North Carolina, Faustkämpfe mit Fans der Cafeteros geliefert.

Uruguays Seleccionador Marcelo Bielsa hatte bereits im Juli vor Wut getobt und die Strafen vorhergesehen. Verantwortlich seien, so Bielsa, die Organisatoren gewesen, die Familienangehörige der uruguayischen Celeste in einem Fanblock der Kolumbianer plaziert hatten, und zwar ohne jeden Schutz durch Sicherheitskräfte. Der Rest ist bekannt.

Die Strafen fielen, was Spielsperren betrifft, höher aus als erwartet. Darwin Núñez vom FC Liverpool muss fünfmal pausieren (20.000 US-Dollar Strafe), der Ex-Boca-Juniors Rodrigo Bentancur (Tottenham) viermal (16.000 US-Dollar). Die Kohle juckt niemand. Núñez glänzte im Juli als erlesener Faustkämpfer in vorderster Front, beim Flaschenwurf von Bentancur, der lediglich einen eigenen Betreuer am Kopf traf, kam ein bisschen Wehmut auf, weil die Aktion an den besten Flaschenwerfer aller Zeiten erinnerte – an den Peruaner Paolo Guerrero, der als Angestellter des HSV einst die Flasche eines Fans zurückwarf und prompt einen Volltreffer landete.

Für drei Spiele der Eliminatorias gesperrt (je 12.000 US-Dollar) wurden Mathías Olivera (Napoli), Ronald Araujo (Barça) y José María Giménez (»Aleti«), fünf weiteren Kickern pfändete man quasi die Portokassen, der Balltretverband der Urus soll 20.000 US-Dollar löhnen. Die Celeste Uruguays ist einer der heißesten Anwärter auf den WM-Titel 2026.

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