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Aus: Ausgabe vom 12.09.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Aber die Jugend …

Magie der Museen | filmfriend
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Folgt man der Idee der Macher dieser Reihe haben die berühmten Museen vor allem ein Vermittlungsproblem. Wie das mit den überfüllten Gängen in ­Louvre, Prado oder Rijksmuseum zusammenpasst, sei dahingestellt – erreicht werden soll wohl die handyverliebte Jugend, die angeblich so gar nichts mit den ehrwürdigen Häusern und ihren jahrhundertealten Werken anfangen kann. So führen jetzt rüstige Influencer wie die Modemacher Vivienne Westwood oder Wolfgang Joop, aber auch die Künstlerin Katharina Grosse oder der Schriftsteller Karl Ove Knausgård durch die Kunsttempel, während Norbert Bisky, Jonathan Meese und andere die üblichen Talking Heads geben. Dazu haben sich die Macher eine Rahmenhandlung ausgedacht: Der britische Kunsthistoriker Matt Lodder sitzt vor einer Bildschirmwand und zappt sich durch die einzelnen Videos. So cool wie das wirken soll, ist es nicht. Wer nicht genug bekommen kann von ­Brueghel, Bosch, Goya oder Munch ist hier richtig, aber die Jugend, die Jugend ist schon wieder … (mis)

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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  • Leserbrief von Peter Groß (12. September 2024 um 16:07 Uhr)
    »Berlin Hauptsache instagrammble? Privat-Museen nehmen Jugendliche in den Fokus«. (rbb24, 21.07.24). So lautete ein Beitrag über Selfie-Museum, Illuseum oder Paradox-Museum in Berlin. Die Frage stand im Raum, ob sie nur perfekte Kulissen für Instagram-Fotos oder echte Museen sind? Kreativdirektor Torsten Künstler stellte »The Wow Galerie - Selfie Museum«, so nennt er den Social Media Playground, vor. Werden Millionen teure Uraltbildnisse von Despoten und Völkermördern oder Raubkunst im Völkerkundemuseum entbehrlich? Wer beginnt den Dialog mit der Frage, ob Schulessen in dem Zusammenhang nicht sinnvoller ist, als mit Millionenetats für Ölschinken, Milliardäre reicher und Galeristen zu Millionären machen.

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