PEGIDA des Tages: Michael Stübgen
Von Nick BraunsDas brandenburgische Fürstenwalde im Jahr 2034: Vom Minarett der Zentralmoschee – älteren Einwohnern noch als Dom St. Marien bekannt – ruft der Muezzin zum Gebet. Danach folgt eine öffentliche Steinigung auf dem Marktplatz. Den Stein am Ortseingang – früher Marx und noch früher Bismarck gewidmet – ziert eine Kalligraphie mit dem Namen des Propheten Mohammed. Daneben beäugen bärtige Männer mit Kalaschnikows misstrauisch vollverschleierte Frauen. Den Namenszusatz »Grüne Stadt an der Spree« trägt Fürstenwalde nun der Farbe des Islams wegen.
Fast würde es so gekommen sein. Denn schon heute sind 1,2 Prozent der Brandenburger muslimischen Glaubens. Doch am Donnerstag stellte sich CDU-Innenminister Michael Stübgen beherzt in die Tradition der Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (PEGIDA) und verbot das Islamische Zentrum Fürstenwalde. Mit dem Schlag gegen die rund ein Dutzend Spree-Taliban wurde der Errichtung eines märkischen Kalifats gerade noch ein Riegel vorgeschoben.
Dass Stübgen kurz vor der Wahl durchgriff, sollte ihm nicht als billiges PR-Manöver angekreidet werden. Vielmehr dürfte er den Weckruf von Katharina Dröge vernommen haben. »Das Gift des Islam erreicht die Köpfe der Menschen nicht nur im Ausland, sondern auch hier«, hatte die Grünen-Fraktionsvorsitzende am Mittwoch im Bundestag verkündet.
Der verbotene Moscheeverein stand der Muslimbruderschaft nahe. Diese unsympathische Truppe betrachtet Frauen als dem Manne untertänige Gebärmaschinen, sie wünscht Schwulen und Linken den Tod. Ein Trost für die Brüder: Bei den Brandenburger Landtagswahlen könnte eine Partei stärkste Kraft werden, die ihre reaktionären Moralvorstellungen weitgehend teilt.
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