Nachschlag: Im Niedergang
Tiszavasvári liegt weit entfernt von der ungarischen Hauptstadt in der flachen östlichen Landschaft. Es ist eine Kleinstadt wie viele andere, regiert von Orbáns Fidesz-Partei. Zu sozialistischen Zeiten arbeiteten hier 2.000 Menschen in einer großen pharmazeutischen Fabrik. Dann kamen die Privatisierungen und die Arbeitslosigkeit. Von den 12.000 Einwohnern leben heute viele von der Hand in den Mund, arbeiten als Tagelöhner auf Baustellen in Budapest oder leisten für die Hälfte des gesetzlichen Mindestlohns gemeinnützige Arbeiten in der Gemeinde. Viele der Einwohner sind Roma. Jeden Tag müssen die Mütter ihre Kinder zu Fuß zur Schule begleiten, weil die Verwaltung den Bus in die Außenbezirke gestrichen und die nächstliegende Schule geschlossen hat. Die Doku stellt einige der Bewohnerinnen und Bewohner vor, die erstaunlich reflektiert über ihr Schicksal berichten, und zeigt den Wahlkampf ums Bürgermeisteramt, der überraschend endet. (row)
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
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