Jemenitische Rakete auf Israel
Von Ina SembdnerDer Angriff hat sein Ziel offenbar nicht verfehlt. Nachdem die jemenitischen Ansarollah eine nach eigenen Angaben neue ballistische Hyperschallrakete am Sonntag morgen auf Zentralisrael abgefeuert haben, kündigte Premierminister Benjamin Netanjahu eine harte Reaktion an. Die »Huthi« hätten eigentlich wissen müssen, dass jeder, der versuche, Israel Schaden zuzufügen, einen hohen Preis dafür zahlen müsse, sagte er nach Angaben seines Büros während der wöchentlichen Kabinettssitzung. »Wer eine Erinnerung braucht, kann gerne den Hafen in Hodeida besuchen«, sagte Netanjahu. Nach einem tödlichen Drohnenangriff der Ansarollah auf Tel Aviv hatte die israelische Luftwaffe den jemenitischen Hafen im Juli angegriffen. Es kam dort zu einem Großbrand, sechs Menschen wurden getötet. »Jeder, der uns angreift, wird unserer Faust nicht entkommen«, sagte Netanjahu weiter.
Die Ansarollah greifen seit Beginn des Krieges in Solidarität mit den kämpfenden Palästinensern vor allem Schiffe aus Israel oder mit Verbindungen dazu im Roten Meer an. Zu dem jetzt erfolgten Angriff auf einen Militärposten im Gebiet Jaffa bei Tel Aviv hieß es in einer Erklärung: Die Rakete »legte eine Strecke von 2.040 Kilometern in 11,5 Minuten zurück«, mehr »als zwei Millionen Zionisten« hätten »zum ersten Mal in der Geschichte des israelischen Feindes Schutzräume aufgesucht«. Die Rakete habe »erfolgreich ihr Ziel erreicht«, ohne dass »die feindliche Abwehr« sie abgefangen habe. Nach Angaben der israelischen Armee war die Rakete in der Luft auseinandergebrochen. Raketenteile seien in einem Bahnhof in der Stadt Modiin zwischen Tel Aviv und Jerusalem sowie auf offenem Gebiet eingeschlagen. Südöstlich von Tel Aviv sei es dabei zu einem Brand gekommen. Laut dem israelischen Rettungsdienst Magen David Adom wurden beim Aufsuchen der Schutzräume neun Menschen leicht verletzt.
Zuvor waren erneute Tausende Israelis am Samstag abend auf die Straßen gegangen, um Verhandlungen über eine Waffenruhe und eine Freilassung der noch im Gazastreifen verbliebenen Geiseln zu fordern. In Tel Aviv wurde eine etwa halbminütige Tonaufnahme eines israelischen Soldaten abgespielt, die vor Kurzem im Gazastreifen gefunden worden war. Darin fordert auch er einen Austausch der Geiseln mit in Israel inhaftierten Palästinensern.
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