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Aus: Ausgabe vom 17.09.2024, Seite 1 / Ausland
Krieg gegen Gaza

11.355 getötete Kinder und Jugendliche

Krieg gegen Gaza: Gesundheitsbehörde legt Namensliste vor. Poliokampagne erfolgreich
Von Ina Sembdner
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Bewahren sich ein kleines Stück Kindheit inmitten der Zerstörung: Spielende Kinder in Khan Junis (11.9.2024)

Die Namensliste ist 649 Seiten lang und bei 710 Eintragungen lautet die Altersangabe »0« – Babies, die seit Beginn des Kriegs gegen Gaza durch israelische Raketen und Bomben vor ihrem ersten Geburtstag getötet wurden. Insgesamt umfasst die am Montag von der palästinensischen Gesundheitsbehörde im Gazastreifen veröffentlichte Liste die Namen von 11.355 getöteten Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Die ältesten Todesopfer unter den mehr als 41.200 getöteten Palästinensern waren demnach zwei Männer im Alter von 100 und 101 Jahren. Gezählt wurde bis zum 31. August. Den von der UNO als glaubhaft eingeordneten Angaben aus Gaza steht die von Israel selbst ausgegebene Zahl von »mehr als 17.000 Terroristen«, die getötet worden seien, gegenüber.

Und das Töten geht weiter. Die palästinensische Agentur WAFA berichtete am Montag von drei Massakern, die von den israelischen Truppen in den vergangenen 24 Stunden verübt worden seien. Dabei seien unter Berufung auf medizinische Quellen mindestens 20 Palästinenser getötet und 76 weitere verletzt worden. Demzufolge seien die Rettungsdienste immer noch nicht in der Lage, viele Verletzte und Tote zu erreichen, die unter den Trümmern eingeschlossen oder auf den Straßen der vom Krieg zerstörten Enklave verstreut sind. Das Militär würde weiterhin die Bewegung von Krankenwagen und die Arbeit des Zivilschutzes behindern. Aus Israel wurde gemeldet, dass drei israelische Geiseln, die bereits im vergangenen Jahr tot im Gazastreifen geborgen worden waren, höchstwahrscheinlich bei israelischem Bombardement getötet wurden. Die Armee veröffentlichte entsprechende Schlussfolgerungen einer Untersuchung, die auch den Familien vorgelegt worden seien.

Eine positive Nachricht konnte das Hilfswerk UNRWA vermelden. Die Durchimpfungsrate gegen Polio habe 90 Prozent erreicht, sagte dessen Leiter Philippe Lazzarini. Der nächste Schritt bestehe darin, sicherzustellen, dass die Kinder Ende des Monats eine zweite Dosis erhalten. Die Kampagne für 640.000 Kinder unter zehn Jahren hatte nach längerem Ringen um entsprechende humanitäre Waffenruhen am 1. September begonnen.

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  • Leserbrief von Peter Groß (18. September 2024 um 12:25 Uhr)
    Ich versuche gelegentlich Nutzer anderer Medien an der von mir sehr geschätzten junge Welt-Berichterstattung teilhaben zu lassen. Gestern: Artikel von Ina Sembdner und dem hilfreichen Kommentar von Andreas E.
    1. Widmet sich dem rbb-Beitrag vom 16.09. »BSW-Wahlkampf in Brandenburg an der Havel. Slalom mit Wagenknecht«. Kommentar: »Die Namensliste ist 649 Seiten lang und bei 710 Eintragungen lautet die Altersangabe «0» – Babies, die seit Beginn des Kriegs gegen Gaza durch israelische Raketen und Bomben vor ihrem ersten Geburtstag getötet wurden.« Von 11.355 getöteten Kindern und Jugendlichen schreibt Ina Sembdner heute in der jungen Welt. Die Zeitung mag nicht von allen Berlinern das Herzblatt sein. Ein Herz für Kinder hat sie in jedem Fall. Dennoch stellt sich die Frage, warum Wagenknecht und BSW nur immer in Sachen Ukraine befragt wird. Wie ist die Haltung zu Gaza seitens Bündnis und Wagenknecht? Insgesamt kann sich die Welt angesichts der Umweltschäden keine Bombe oder Granate mehr leisten. Insgesamt ist nicht allein die finanzielle Belastung deutscher Steuerzahler, angesichts von immer mehr Arbeitsplatzverlusten, endlich. Kam nicht.
    Es folgte der 2.: Augenscheinlich mögen Sie meinen Kommentar betreffs 11.355 getöteter Kinder und Jugendlicher in Gaza nicht. Ja, Gaza ist nicht die Ukraine. Mir fällt bei diesen Zahlen sofort Hallervordens Gedicht »Gaza, Gaza« und daraus der letzte Vers ein: »Und das soll kein Völkermord sein?«. In der vorgelegten und von der UNO als glaubwürdig eingestuften Liste werden offensichtlich nur die vielen identifizierten Opfer aufgezählt. Wie viele liegen noch unter den Trümmern? Wie viele sind durch den Einsatz diverser Bomben, Granaten und Panzer so verstümmelt worden, dass sie nicht mehr identifizierbar sind? Nun aber schnell in die Rechtsabteilung, um anschließend gegen die Meinungsfreiheit oder Meinungsvielfalt zu verstoßen. Oder mal eine Antwortmail schicken, was Ihrer Meinung nach gegen die Nettikette verstieß. Der kam auch nicht.
  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Andreas E. aus Schönefeld (17. September 2024 um 06:53 Uhr)
    Mir fällt bei diesen Zahlen sofort Hallervordens Gedicht »Gaza, Gaza« und daraus der letzte Vers ein: »Und das soll kein Völkermord sein?«. In der vorgelegten und von der UNO als glaubwürdig eingestuften Liste werden offensichtlich nur die vielen identifizierten Opfer aufgezählt. Wie viele liegen noch unter den Trümmern? Wie viele sind durch den Einsatz diverser Bomben, Granaten und Panzer so verstümmelt worden, dass sie nicht mehr identifizierbar sind? Erlaubt das Völkerrecht denn die Behinderung von gekennzeichneten Rettungsfahrzeugen? Nein (!), denn diese sind durch das Genfer Abkommen, das als Teil des humanitären Völkerrechts gilt, besonders geschützt. Ebenso die zivile Bevölkerung, Verwundete. Die israelische Regierung und die sogenannte IDF machen sich damit schlimmster Verbrechen schuldig, die in diesem extremen Ausmaß nicht mehr mit dem HAMAS-Angriff auf Israel vom 07.10.2023 entschuldbar sind. Was haben die über 700 getöteten Babies den Israelis getan? Wann wird der Internationale Strafgerichtshof endlich tätig? Haftbefehle gegen die israelische Regierung müssen her und die sofortige Überstellung nach Den Haag muss erfolgen. Wie lange will der »Wertewesten« noch zusehen? Oder sind das gar die »Werte des Westens«? Fragen über Fragen und Tränen der Wut und Machtlosigkeit bei mir …

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