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Aus: Ausgabe vom 17.09.2024, Seite 2 / Ausland
US-Wahlkampf

Schuss in die Hecke

US-Medien: Weiterer Versuch eines Attentats auf Donald Trump
Von Felix Bartels
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Der mutmaßliche Attentäter Ryan Wesley Routh nimmt an einer Kundgebung in Kiew teil (Mai 2022)

Zumindest eins dürfte sicher sein. Donald Trump wird auch nach dem zweiten versuchten Attentat auf ihn dem verdeckten Führen von Schusswaffen das Wort reden. Sein Verhältnis zu Gewalt scheint ohnehin eher instrumentell. Wird auf ihn geschossen, menschelt er. Wählt das US-Volk ihn nicht wieder, lässt er das Capitol stürmen.

Am Sonntag soll im US-Bundesstaat Florida ein Attentat auf den Präsidentschaftsbewerber versucht worden sein. Personenschützer haben demnach das Feuer in Richtung eines bewaffneten Mannes eröffnet, der sich am Rand von Trumps Golfplatz in Palm Springs in einer Hecke versteckt hielt. Der Verdächtige flüchtete und wurde später festgenommen. US-Medien zufolge handelt es sich um den 58 Jahre alten Ryan Wesley Routh, über den bislang vor allem Informationen auf Basis seiner X-Tweets kursieren. Routh stammt aus Greensboro in North Carolina. Zeitweilig soll er auf Hawaii gelebt haben. 2020 hat er die Kampagne der Demokratischen Partei mit Spenden unterstützt, im Umfang zwischen einem und 15 US-Dollar. Seine X-Tweets zeigen, dass er zuletzt Gegner Trumps war. Dennoch kann man aus ihnen kein einheitliches Bild gewinnen. 2020 gab Routh an, 2016 noch zu Trump gehalten zu haben, nun werde er froh sein, wenn er weg ist. In anderen Tweets sprach er sich mal für die republikanische Konkurrenz Nikki Haley und Vivek Ramaswamy, mal für Bernie Sanders vom linken Flügel der Demokraten und mal für den amtierenden Präsidenten Joe Biden aus.

Besonders beschäftigt hat Rough der Krieg in der Ukraine. In einem Video­interview mit Newsweek Romania gab er zu erkennen, dass der Kampf gegen die russische Armee für ihn eine Frage von »Schwarz und Weiß« oder »Gut gegen Böse« sei. Dieser Überzeugung ließ er Taten folgen, meldete sich freiwillig zum Einsatz bei den ukrainischen Verteidigungskräften und versuchte wiederholt, Söldner für den Kampf gegen Russland anzuwerben. Ein Zusammenhang dieser Haltung mit dem (vermutlichen) Attentatsversuch lässt sich vor dem Hintergrund herstellen, dass Trump mehrfach angekündigt hatte, Waffenlieferungen für die ukrai­nische Armee zu drosseln. Nach Überzeugung des ehemaligen Präsidenten hätte Russland den Krieg nie begonnen, wenn er noch im Amt gewesen wäre.

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