30.000 Jobs bei VW in Gefahr
Von David MaiwaldBei Volkswagen zeichnen sich Massenentlassungen ab. Wie das Manager-Magazin am Donnerstag mit Berufung auf eigene Informationen mitteilte, könnten beim Autobauer »mittelfristig« bis zu 30.000 Stellen allein in Deutschland gestrichen werden. Für die Investitionsplanung der kommenden fünf Jahre wolle Finanzchef Arno Antlitz die Mittel zudem um weitere 10 Milliarden Euro auf dann 160 Milliarden kürzen. Zuletzt hatte VW für den Zeitraum von 2025 bis 2029 noch 170 Milliarden Euro angesetzt.
Im Bereich Forschung und Entwicklung könnten dem Bericht zufolge 4.000 bis 6.000 Beschäftigte entlassen werden. Die Sektoren machen etwa zehn Prozent der bundesweit rund 130.000 Stellen aus. Altersteilzeit und Abfindungen seien dabei als Maßnahmen nicht ausreichend, hieß es. Volkswagen-Chef Oliver Blume habe die Pläne laut einer Mitteilung von dpa am Donnerstag »im kleinen Kreis langfristig als realistisch erachtet«. Die Nachricht von derart drastischen Kürzungsplänen kommt nur wenige Tage, bevor die Gewerkschaft IG Metall (IGM) und der Konzern in der kommenden Woche mit Verhandlungen beginnen.
Die zeigte sich angesichts der erneut brodelnden »VW-Gerüchteküche« kämpferisch. »Egal, welche Abbauphantasien im Topmanagementkreis entworfen werden«, klar sei: »Massenentlassungen und Standortschließungen sind mit uns nicht zu machen«, erklärte IGM-Verhandlungsführer Thorsten Gröger in einer Gewerkschaftsmitteilung am Donnerstag. Der Konzernvorstand müsse seine Pläne am Verhandlungstisch in der kommenden Woche als erstes deutlich klarmachen. Wolle Volkswagen »die Axt an die Belegschaft anlegen (…), werden die Beschäftigten die passende Antwort geben«, so der Gewerkschafter.
Erst vergangene Woche hatte der Konzern nach IGM-Angaben »eine ganze Palette an bestehenden Tarifverträgen« aufgekündigt. Darunter fiel auch die seit 1994 geltende Beschäftigungssicherung, so dass nun betriebsbedingte Kündigungen möglich sind. Schon zuvor hatte die Gewerkschaft vor drohenden Werkschließungen, erstmals auch in der Bundesrepublik, gewarnt. Man werde nun »um alle Werke und Arbeitsplätze kämpfen«, erklärte Gröger und forderte erneut »ein tragfähiges Zukunftskonzept für alle Standorte«. Ein Kahlschlag im Konzern schaffe keine Perspektive.
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