Der Woidke-Kniff
Von Dusan DeakDie Strategie der SPD Brandenburg ist voll aufgegangen. Der beliebte Ministerpräsident Dietmar Woidke hatte freie Bahn, nachdem Saskia Esken ein Fernsehtalkshowverbot bekam und Kanzler Olaf Scholz unter irgendeinem UN-Vorwand in New York zwischengeparkt wurde. Schon zuvor war Woidke peinlich darauf bedacht gewesen, ja nicht mit dem in Potsdam ansässigen SPD-Kanzler gesehen zu werden: »Olaf Scholz? Kenne ich nicht. Der wohnt nicht hier!« Er distanzierte sich glaubwürdiger von der SPD als die AfD.
Das war hoch gepokert, aber erfolgreich. Ein solches »All In« funktioniert allerdings nur, wenn der Spieler entweder gut blufft oder ein gutes Blatt besitzt, was im Falle Woidkes beides gilt. Ihm gelang es, dem Wähler erfolgreich zu suggerieren, selbst die einzige Alternative zur blau-braunen zu sein.
Woidke ist nicht zuletzt für seine klare Sprache so beliebt. Da spricht einer die Probleme deutlich an und versteht die Leute von der Straße, meinen viele Wähler. Dagegen ist der Ursprung der Sprache von Scholz und Esken noch immer unbekannt. Gelegentliche Vergleiche mit Vogelgesang (Lerche oder Nachtigall) weisen Ornithologen brüsk zurück. Ähnlichkeiten erkennen Filmhistoriker und Fischfreunde eher zum wirren Geplapper des Palettendoktorfischs Dorie aus den Pixar-Hits »Findet Nemo« und »Findet Dorie«.
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