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Aus: Ausgabe vom 25.09.2024, Seite 9 / Kapital & Arbeit
US-Flugzeugbauer

Boeing kassiert Abfuhr von Belegschaft

Streikende Arbeiter bei US-Flugzeugbauer weisen »bestes und endgültiges« Angebot zurück
Von David Maiwald
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Der Streik der Boeing-Beschäftigten geht nun in die dritte Woche

Die Gewerkschaft International Association of Machinists (IAM) hat auch ein neues Angebot von US-Flugzeugbauer und Rüstungskonzern Boeing abgelehnt. Das Unternehmen könne mit der Offerte den Anliegen der Beschäftigten nicht entsprechen und der Belegschaft außerdem nicht vorschreiben, »wann oder ob sie abstimmen«, teilte der zuständige IAM-Bezirk 751 (District 751) am späten Montag abend (Ortszeit) mit. »­Boeing hat mit diesem Vorschlag das Ziel verfehlt«, dennoch wolle man »analysieren«, ob damit »vorherige Einbußen angemessen ausgeglichen werden können«, hieß es weiter. Die rund 33.000 Beschäftigten der Werke in Seattle befinden sich an diesem Mittwoch seit 15 Tagen im Streik.

Boeing hatte den Beschäftigten mit seinem »besten und endgültigen Angebot« gleichzeitig eine Frist bis Freitag gesetzt, dieses anzunehmen. Der neue Vorschlag sieht Gehaltserhöhungen von 30 Prozent vor, gestreckt über die Laufzeit von insgesamt vier Jahren. Jeder Beschäftigte erhalte bei Zustimmung zudem 6.000 US-Dollar. Zuvor waren 25 Prozent Lohnsteigerung und 3.000 US-Dollar Prämie versprochen worden. Das neue Angebot sieht zudem Leistungsprämien vor, die nach bisherigen Plänen des Konzerns gekürzt werden sollten. Zudem soll der Unternehmensanteil an der betrieblichen Altersvorsorge erhöht werden. Den letzten Vorschlag hatten die Gewerkschafter in einer Abstimmung zuvor mit 94,6 Prozent abgelehnt.

Die IAM warf Boeing nun eine »Strategie der Spaltung« vor. Der Konzern versuche, zwischen die organisierten Beschäftigen »einen Keil zu treiben und unsere Solidarität zu schwächen«. Denn der Konzern setzt die Beschäftigten deutlich unter Druck, ihren Arbeitskampf zu beenden. »Sie haben letzte Woche ihre letzten Gehaltsschecks erhalten und werden Ende des Monats ihre vom Unternehmen bereitgestellte Krankenversicherung verlieren«, zitierte die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) die Konzernführung. Die vergangene Woche mit Hilfe eines Bundesvermittlers wiederaufgenommen Verhandlungen waren am Mittwoch ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die IAM hatte ­Boeing im nachhinein vorgeworfen, die Schlichtung nicht ernst zu nehmen.

Die Beschäftigten hätten von Anfang an gewusst, »dass die Boeing-Führung mehr leisten kann«, erklärte der internationale IAM-Präsident Bryan Brant am Montag. Das neue Angebot des Konzerns zeige nun, »dass die Arbeiter von Anfang an recht hatten«. Der Streik habe die Produktion von Verkehrsflugzeugen bei Boeing praktisch zum Erliegen gebracht, berichtete die New York Times. In Seattle werden etwa die Flugzeuge vom Typ 737 Max und der Langstreckenflieger 777 produziert. Vergangene Woche hatte der Konzernfinanzchef Brian West bereits einen Einstellungsstopp als Reaktion auf den Ausstand angekündigt. Viele Beschäftigte sollten zudem beurlaubt und Dienstreisen aufs Nötigste reduziert werden.

Die kleinere im Konzern vertretene Gewerkschaft der Ingenieure und technischen Angestellten, (Society of Professional Engineering Employees in Aerospac, SPEEA), lehnte die Beurlaubungen New York Times am Montag zufolge ab. Ihre Arbeitsverträge würden dem Unternehmen einen solchen Schritt verbieten, hieß es. Er sehe auch »keinen zwingenden Grund, die Bestimmungen unseres Tarifvertrags zu ändern«, zitierte die Zeitung den SPEEA-Vorsitzenden John Dimas.

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