Nachschlag: Maos Schatten
Es beginnt mit einer Triggerwarnung: »Dieses Programm enthält Szenen, die für junge oder empfindsame Zuschauer:innen nicht geeignet sind.« Revolutionen sind eben kein »kein Deckchensticken«, wusste Mao Zedong, dem eine dreiteilige Arte-Dokumentation gewidmet ist. Gezeigt werden der Aufstieg des Bauernsohns zum Führer der kommunistischen Partei, der Bürgerkrieg und die Wirren der Kulturrevolution. »Die Mao-Ideen sind analog einer geistigen Atombombe«, so der Publizist Gerd Koenen, der die Scham über seine Mitgliedschaft in einer K-Gruppe zum Geschäftsmodell entwickelt hat. Mancher Anhänger des Großen Steuermanns würde Koenens Einschätzung indessen nicht widersprechen. Immerhin: Mao seit »weitaus komplexer als nur ein Monster« gewesen, lautet ein Fazit der Sendung, und sein Erbe lebe in Xi Jinping fort. So ist es, denn die Gründung der Volksrepublik vor 75 Jahren legte das Fundament zum Wiederaufstieg Chinas und der Überwindung der absoluten Armut von Hunderten Millionen. (nb)
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