Rakete aus Libanon über Tel Aviv
Von Ina SembdnerWährend Israel am Mittwoch den dritten Tag in Folge »großflächige« Luftangriffe auf den Süden Libanons geflogen hat, spekulierten israelische Medien über eine mögliche Bodenoffensive. Unter Berufung auf den öffentlichen Sender KAN meldete die türkische Agentur Anadolu, dass sich Verteidigungsminister Joaw Gallant am Dienstag mit Soldaten getroffen habe, die für ein solches Szenario trainiert hätten. Eine Reaktion der Armee auf den Bericht erfolgte demnach nicht. Die Zahl der Todesopfer nach den israelischen Angriffen seit Montag morgen stieg unterdessen auf 569. 1.835 Menschen seien seither verletzt worden, teilt das libanesische Gesundheitsministerium mit.
Die israelische Armee erklärte, dass unter anderem Waffenlager, Raketenabschussrampen und Kämpfer der libanesischen Hisbollah bombardiert worden seien. Folgeexplosionen ließen auf große Mengen an dort gelagerten Waffen schließen, hieß es auf X weiter. Auf der anderen Seite gab es erstmals seit Mai wieder Raketenalarm in der Küstenmetropole Tel Aviv. Eine Boden-Boden-Rakete sei abgefangen worden, sagte ein Armeesprecher gegenüber AFP: Es sei »das allererste Mal«, dass eine Rakete der Hisbollah »den Raum Tel Aviv erreicht hat«. Diese erklärte, sie habe eine ballistische Rakete in Richtung des Hauptsitzes des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad nahe der Stadt abgefeuert. »Dieses Hauptquartier ist verantwortlich für die Ermordung von Führungskräften und die Explosion von Pagern und drahtlosen Geräten«, hieß es unter Verweis auf die verheerenden Angriffe Ende vergangener Woche mit Dutzenden Toten und fast 3.000 Verletzten.
Obwohl Israels Luftangriffe im Libanon seit Montag Zehntausende Zivilisten in die Flucht geschlagen haben, will die Rechtsregierung von Benjamin Netanjahu den militärischen Druck auf die Hisbollah noch erhöhen. Am Rande der UN-Vollversammlung in New York: »Wir werden weiterhin gegen die Hisbollah vorgehen.« Und weiter: »Wer eine Rakete im Wohnzimmer und eine Rakete in der Garage hat, wird kein Zuhause mehr haben.« Generalstabschef Herzi Halevi kündigte flankierend an: »Wir dürfen der Hisbollah keine Pause gewähren. Wir müssen mit aller Kraft weitermachen.« Irans Präsident Massud Peseschkian kündigte in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung an, dass die »Aggression gegen den Libanon« nicht unbeantwortet bleiben könne.
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
Ähnliche:
- 25.09.2024
Mehr als 500 Tote an einem Tag
- 11.07.2024
Katastrophe eingeplant
- 18.06.2024
Eskalation befürchtet
Mehr aus: Ausland
-
Selenskij will Moskau zu Frieden »zwingen«
vom 26.09.2024 -
»Homayoun kann das Gefängnis verlassen«
vom 26.09.2024 -
Aufklärung gefordert
vom 26.09.2024 -
Kairo provoziert
vom 26.09.2024 -
»Mumia-Ausnahme« gilt wieder
vom 26.09.2024 -
Gegen Krieg und Völkermord
vom 26.09.2024 -
Mileis Image deutlich angekratzt
vom 26.09.2024 -
»Morales muss sich mit Arce zusammensetzen«
vom 26.09.2024