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Aus: Ausgabe vom 05.10.2024, Seite 5 / Inland
Auswandern in die USA

Immer weniger wollen zu den Amis

Deutsche wandern seltener in Vereinigte Staaten aus, Einbürgerungen von US-Amerikanern in BRD seit 2003 verachtfacht
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Airbus von American Airlines im Anflug auf München

Die »unbegrenzten Möglichkeiten« glauben deutlich weniger Menschen in Nordamerika vorzufinden als noch vor 20 Jahren. Insbesondere die USA haben als Auswanderungsziel an Beliebtheit verloren. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, zogen 2023 knapp 9.200 Deutsche in die Vereinigten Staaten. Das ist der tiefste Stand seit 2003 mit Ausnahme der Pandemiezeit – vielfache Reisebeschränkungen prägten die Jahre 2020 und 2021.

2003 hatten noch gut 12.300 Deutsche ihren Wohnsitz in die USA verlagert – gut ein Viertel mehr als 2023. Trotz des Rückgangs gehören die Vereinigten Staaten weiterhin zu den beliebtesten Zielen von Auswanderern, nur in die Schweiz (21.000) und nach Österreich (12.500) zog es mehr Deutsche.

Insgesamt lebten 2023 nach Angaben des United States Census Bureau gut 520.400 Deutsche in den Vereinigten Staaten. Das waren elf Prozent weniger als vor zehn Jahren. Besonders beliebt sind derzeit nach Angaben der US Green Card Service GmbH in Berlin die Ostküstenstaaten South Carolina, West Virginia und North Carolina. Von den heute 319 Millionen Einwohnern der USA geben immerhin etwa 46 Millionen an, deutsche Wurzeln zu haben. Zum Vergleich: Nur 33 bzw. 25 Millionen US-Amerikaner blicken auf irische, respektive englische Wurzeln zurück. Im Gegensatz dazu lebten in Deutschland 2023 rund 125.800 US-Bürger. Das waren 29 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor.

Die Zahl der Einbürgerungen von US-Amerikanern in Deutschland hat sich von 2003 bis 2023 mehr als verachtfacht. Das entspricht einer Zunahme von 770 Prozent. Im vergangenen Jahr erwarben 2.000 US-Amerikanerinnen und Amerikaner die deutsche Staatsangehörigkeit per Einbürgerung. Das hat auch historische Gründe: »Ein Großteil davon waren sogenannte Alt- und Wiedergutmachungsfälle, bei denen frühere deutsche Staatsangehörige, denen von 1933 bis 1945 die deutsche Staatsangehörigkeit aus politischen, rassischen oder religiösen Gründen entzogen wurde, sowie deren Nachkommen eingebürgert werden«, erklärte das Statistische Bundesamt. 2003 waren rund 200 US-Amerikanerinnen und Amerikaner eingebürgert worden. Die Zahl der Einbürgerungen in Deutschland insgesamt nahm im selben Zeitraum um 42 Prozent zu.

Die Zahl der Eheschließungen zwischen Personen mit deutscher und US-amerikanischer Staatsangehörigkeit ist in den vergangenen 20 Jahren zurückgegangen: Heirateten 2003 hierzulande noch knapp 1.740 solcher Paare, waren es 2023 gut 1.230. Das entspricht einem Rückgang von 29 Prozent. (Reuters/dpa/jW)

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