Nachschlag: Der Tropfen zuviel
Das war bemerkenswert. Hat sich der Deutschlandfunk vertan, als er die Teilnehmer der Sendung »Zur Diskussion« auswählte? Normalerweise bietet sie genau das Gegenteil von dem, was ihr Titel verspricht: sogenannte Experten, die sich in ihren Beiträgen gegenseitig bestärken. Doch die Debatte zum Thema »Libanon und Gaza. Wie weiter im Nahostkonflikt?« war anders. Zwar meldete sich Gil Yaron vom Büro des Landes NRW in Tel Aviv sogleich mit einer Verteidigung der israelischen Kriegführung gegen Gaza und jetzt auch Libanon zu Wort, doch konnte er mit seiner Behauptung von den einzigartigen moralischen Standards der Armee seines Landes nicht durchdringen. Sowohl die Journalistin Stella Männer, die aus Beirut berichtet, als auch die Erfurter Hochschuldozentin Sophia Hoffmann und der Linke-Politiker Jules El-Khatib ließen das nicht auf sich beruhen und gaben fleißig Contra. Männer war ganz klar: »Israel will Krieg.« Haben die jüngsten Geschehnisse das Fass zum Überlaufen gebracht? (jt)
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
Mehr aus: Feuilleton
-
Auch die Spülmaschine
vom 05.10.2024 -
Sosopol
vom 05.10.2024 -
Wehmut der Leere
vom 05.10.2024 -
Was habe ich getan?
vom 05.10.2024 -
Vorschlag
vom 05.10.2024 -
Veranstaltungen
vom 05.10.2024