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Aus: Ausgabe vom 08.10.2024, Seite 7 / Ausland
Krieg gegen Gaza

US-Milliarden für Massenmord

Studie schlüsselt Militärhilfe an Israel auf
Von Ina Sembdner

Die USA haben seit Beginn des Gazakriegs vor einem Jahr mindestens 17,9 Milliarden US-Dollar für Militärhilfe an Israel ausgegeben. Das geht aus einem Bericht für das Projekt »Costs of War« der Brown University hervor, der am Montag veröffentlicht wurde. Seit dem 7. Oktober 2023 sind weitere 4,86 Milliarden US-Dollar in verstärkte US-Militäroperationen in der Region geflossen, so die Forscher in den Ergebnissen, die zuerst der US-Agentur Associated Press zur Verfügung gestellt wurden. Der Bericht wurde fertiggestellt, bevor Israel Ende September eine zweite Front gegen Libanon eröffnete.

Dabei ist Israel bereits seit Gründung des Staates 1948 der größte Empfänger von US-Militärhilfe in der Geschichte und hat seit 1959 inflationsbereinigt 251,2 Milliarden US-Dollar erhalten, so der Bericht. Die im vergangenen Jahr überwiesenen Gelder seien allerdings die bei weitem höchste Militärhilfe, die in einem Jahr an Israel gezahlt wurde. Die USA hatten sich bei der Unterzeichnung des von Washington vermittelten Friedensvertrags von 1979 verpflichtet, Israel und Ägypten jedes Jahr Militärhilfe in Milliardenhöhe zu gewähren, und eine Vereinbarung der Regierung von Barack Obama legte den jährlichen Betrag für Israel bis 2028 auf 3,8 Milliarden Dollar fest.

Die US-Hilfe seit Beginn des Gazakriegs umfasst die Finanzierung des Militärs, Waffenverkäufe, mindestens 4,4 Milliarden Dollar an Abzügen aus US-Lagerbeständen und die Weitergabe von gebrauchter Ausrüstung. Bei einem Großteil der im vergangenen Jahr gelieferten US-Waffen handelte es sich um Munition, von Artilleriegranaten bis zu 2.000-Pfund-Bunker- und präzisionsgelenkten Bomben. Die Ausgaben reichten von vier Milliarden Dollar für die Aufrüstung der israelischen Raketenabwehrsysteme bis hin zu Bargeld für Gewehre und Flugzeugtreibstoff. Anders als bei der öffentlich dokumentierten Militärhilfe für die Ukraine war es den Forschern allerdings nicht möglich, alle Einzelheiten zu erfahren: Die Aufstellung der Summe sei demnach unvollständig.

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