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Polnische Arbeiter (II)

Von Helmut Höge
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Auch die polnischen Bergarbeiter wurden 2007 musealisiert: Auf dem Gelände der abgewickelten »Zeche Katowice« entstand für 100 Millionen Euro ein vier oberirdische und drei unterirdische Stockwerke umfassendes »Schlesisches Museum«. Man hat viele Bergwerke in Schlesien touristisch umgenutzt, aber aus dem in Katowice wurde eine ganze multimediale »Kulturzone«.

Schlesien war besonders, denn nachdem Preußen das Land im 18. Jahrhundert in drei Kriegen den Österreichern abgenommen hatte, bemächtigten sich die preußischen Adligen der Ländereien und ließen diese von Polen bearbeiten. Als sie unter ihren Äckern die Bodenschätze entdeckten, mutierten sie zu Kohlebaronen und ihre Landarbeiter zu Bergarbeitern.

Und nun »verändert sich das Profil Schlesiens erneut: weg von der Bergbau- und Schwerindustrie hin zu Dienstleistungen«, erklärte die für Investitionen in der Regionalregierung zuständige Izabela Domagała 2020 dem Deutschlandfunk. Ich kam einmal im »Schlesischen Museum« mit einem arbeitslosen Bergarbeiter ins Gespräch: »Wir sind mit unserem Museum zufrieden«, meinte er. Politisch wurde um die Museumskonzeption heftig gestritten, »so dass mehrere Museumsdirektoren gehen mussten«, berichtete Deutschlandfunk Kultur.

1940 wollten die Deutschen schon einmal ein »Schlesisches Museum« eröffnen. Das fast fertige Gebäude sollte ein »Denkmal des polnisch-jüdischen Hochmuts« werden, es wurde jedoch bis 1944 laut Wikipedia »abgebrochen« und die Exponate zerstreut. Gut möglich, dass einige im 2006 eröffneten »Schlesischen Museum zu Görlitz« landeten, das im schönsten Haus der Stadt untergebracht ist.

Die ganze spätgotisch-barocke Altstadt wurde nach der Wende mit Kamelhaarpinseln renoviert und gehört nun westdeutschen Emeritierten. In den Plattenbauten drumherum brüten Neonazis Böses aus. Die Polen im Museumsbeirat vermuteten auch bei der Vertriebenenpräsidentin Erika Steinbach als Beirätin Böses. Es wurde heftig gestritten. Steinbach, die seit 2022 AfD-Politikerin ist, musste gehen, bekam aber 2021 ein Vertriebenenmuseum in Berlin.

Das Museum in Görlitz ist im wesentlichen mit den Werken deutscher Hochkultur in Schlesien bis 1945 angefüllt. Während das Museum in Katowice genaugenommen erst da anfängt, wobei die Kulturschaffenden vor allem polnische Arbeiter waren.

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Jens E. aus Görlitz (8. Oktober 2024 um 12:43 Uhr)
    »Spätgotisch-barock« zur Beschreibung der Görlitzer Altstadt ist unvollständig – auch Renaissancebauten prägen das historische Stadtzentrum. Das Schlesische Museum etwa ist im ältesten erhaltenen Renaissancegebäude nördlich der Alpen, dem Schönhof (erbaut 1525 von Wendel Roskopf) untergebracht. Jens Eisoldt, Görlitz

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