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Aus: Ausgabe vom 09.10.2024, Seite 2 / Ausland
Naher und Mittlerer Osten

Israel weitet Offensive aus

15.000 Soldaten im Libanon, Hisbollah feuert Raketen auf Haifa
Von Ina Sembdner
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Israel hat seine Bodenoffensive auf den Libanon am Dienstag ausgeweitet und eine vierte Division in den Südwesten des Landes entsandt. Damit steige die Zahl der israelischen Soldaten auf über 15.000, berichtete die Times of Israel. Unmittelbar nach einer vom stellvertretenden Anführer der Hisbollah, Scheich Naim Kassem, veröffentlichten Rede flog die Armee am Mittag zudem mindestens zwei Luftangriffe auf die südlichen Vororte Beiruts, bei denen nach Angaben von Middle East Eye fast eine Brücke getroffen wurde, die zum Flughafen der Hauptstadt führt. Kassem betonte in der aufgezeichneten Ansprache: »Unsere militärischen Fähigkeiten sind in Ordnung. Was unsere Feinde über unsere Kampffähigkeiten sagen, ist eine Illusion. Sie lügen.« Jeder Kommandeur, den Israel ermordet habe, sei ersetzt worden. Gleichzeitig unterstrich er seine Unterstützung für die Bemühungen des libanesischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri, die »in erster Linie auf eine Waffenruhe abzielen«. Sobald eine Feuerpause erreicht sei, könne sich »die Diplomatie mit allen anderen Fragen befassen«, so Kassem.

Fast zur selben Zeit feuerte die Hisbollah 105 Raketen auf Israel ab. Die Times of Israel sprach vom größten Raketenangriff auf die Stadt Haifa, seitdem der libanesische Kampfverband vor einem Jahr mit dem Beschuss Nordisraels begonnen hatte. In diesem Zeitraum gingen jedoch rund 80 Prozent der Angriffe von israelischer Seite aus. Nach Beginn der Bodeneinsätze sind im Libanon in den vergangenen zwei Wochen bereits mehr als 1.000 Menschen getötet und Massen zur Flucht gezwungen worden. UN-Vertreter warnten am Dienstag vor einer Wiederholung der Entwicklung im Gazastreifen. Auf beiden Kriegsschauplätzen würden dieselben militärischen Methoden angewendet, sagte Jeremy Laurence, der Sprecher des UN-Menschenrechtsbüros in Genf. »Die Zerstörung im Libanon und in Gaza ist unvorstellbar.«

Im Iran, dem nach israelischen Angaben ein »Vergeltungsschlag« droht, wird unterdessen im Parlament ein Sicherheitsbündnis mit »Widerstandsgruppen« und ihren Unterstützerstaaten diskutiert. Der Pakt ziele laut der Agentur Tasnim darauf ab, eine gemeinsame Verteidigungsstruktur zu schaffen. Laut dem Entwurf wären Mitglieder im Falle eines Angriffs durch Israel oder die USA verpflichtet, Bündnismitgliedern umfassende Unterstützung in wirtschaftlicher, militärischer und politischer Hinsicht zu leisten.

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