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Aus: Ausgabe vom 09.10.2024, Seite 8 / Ansichten

Kommunismusopfer des Tages: Denkmal in Ottawa

Von Arnold Schölzel
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Bereits am 3. November 2023 sollte in Ottawa ein »Denkmal für die Opfer des Kommunismus – Kanada, ein Land der Zuflucht« enthüllt werden, aber im Oktober vergangenen Jahres wurde es für die Öffentlichkeit geschlossen. Am Montag berichtete die Tageszeitung Ottawa Citizen, von den 553 Namen, die in der Gedenkstätte genannt werden, sollten 330 wegen Verbindungen zu Nazis und faschistischen Gruppen entfernt werden.

Das Denkmal ist damit zweifellos selbst Opfer kommunistischer Umtriebe. Denn bei den 330 handelt es sich um verdienstvolle Juden-, Polen- und Russenmörder, Angehörige der SS-Division »Galizien«, der ukrainischen Bandera-Truppen, der lettischen SS und anderer heute in Osteuropa hochgeehrter Freiheitshelden. Der Rückzieher in Kanada ist ein Zurückweichen vor demselben Feind wie damals. Noch vor drei Jahren war das anders: Der TV-Sender CBC News berichtete im Juli 2021, für das Denkmal seien Spenden für Massenmörder wie den kroatischen Ustaša-Chef Ante Pavelić und ähnliche Ehrenmänner eingegangen. Das störte niemanden in Kanada.

In dessen Parlament aber applaudierte Wolodimir Selenskij am 22. September 2023 zusammen mit allen Anwesenden dem SS-Veteranen Jaroslaw Hunka, seit langem bekannt für Teilnahme an Menschheitsverbrechen. Das sprach sich global herum. Der Parlamentspräsident trat zurück, der Zugang zum Opferdenkmal wurde dichtgemacht und Hunka erhielt vom Parlament der Region Ternopil in der Ukraine am 6. Februar 2024 deren Verdienstabzeichen – anlässlich des 112. Geburtstages von Jaroslaw Stezko. Der Stellvertreter Banderas hatte 1941 nach dem Judenprogrom in Lwiw in Briefen an Hitler, Mussolini und Franco die »Neue Ordnung in Europa« gerühmt. Hunka ist also völlig rehabilitiert, in der neuesten neuen Ordnung wird auch das Denkmal von Ottawa mit allen Namen enthüllt werden.

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